Dienstag, 29. Mai 2012

Tropische Verhältnisse

Zu den Chilisamen, die ich letzten Montag gesät hatte, sagte mir mein Chilidealer, dass die Samen so zwei bis drei Wochen brauchen, um zu keimen.

Das folgende Bild stammt von Donnerstag.


Hmm.. ok.

Zu seiner Verteidigung muss man sagen,


Mittlerweile richten die Pflänzchen schon die Köpfe auf und versuchen ihre Samenhülle loszuwerden. Vielleicht gibt es ja doch noch Chilis dieses Jahr.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Der Vollständigkeit halber

Jaaa.. wo soll ich anfangen. Das wird nur ein kurzer und etwas gemischter Post, aber irgendwie müssen Dinge ja auch einen ordentlichen Anfang und ein ordentliches Ende haben.

Fangen wir mit dem Ende an. Erinnert sich noch wer?



Das sind die Socken, die ich im März so nerven- und fingeraufreibend schnell fertig bekommen musste, weil das Geburtstagskind nunmal zwei Tage später ein Geschenk haben wollte. Damals hatte ich es vor lauter Aufregung nicht mehr geschafft, Fotos zu machen, jetzt fanden wir aber doch noch eine Gelegenheit. Zum Glück wurden die Socken bisher nicht oft getragen, sodass das Muster noch schön zu erkennen ist.

Außerdem hatte die liebe Bekannte mit dem Neuseelandfimmel wieder Geburtstag. Ich weiß nicht, ob das Absicht war, aber ein paar Wochen vorher kam sie mit der Frage zu mir, ob ich ihr ein Paar Stulpen stricken könnte. Die Wolle, die sie mir dafür mitbrachte, war zwar prinzipiell schön, stammte aber wohl noch aus DDR-Beständen, bestand nur aus relativ kurzen Garnstücken und war so fest gewickelt, dass selbst waschen nicht mehr half, um ihr Elastizität zurück zu geben. Machte keinen Spaß.. Also bekam die Gute zum Geburtstag wieder ein Knäul Sockengarn in Wunschfarbe. Schwarz mit ein bisschen hell.


Mittlerweile ist der Strang umgewickelt und ich habe schon mal 10cm Teststulpe gestrickt, die sie morgen beurteilen und absegnen darf. Irgendwie kann ich es kaum erwarten, weiterzustricken.

Völlig am Thema vorbei, aber schön anzuschauen und so wunderbar scharf: Pusteblume am Wochenende im Garten. Um hier mal ein bisschen Ambiente reinzubringen.


Neue Mitbewohner

Gestern war ich nach der Arbeit zur Selbstbelohnung im Baumarkt. Es musste ein neuer Rosmarin her und ich wollte gerne einen Salbei haben. Die vorgezogenen Pflanzen in ihren viel zu kleinen Töpfen sahen nicht unbedingt vielversprechend aus, der Salbei hat sogar Mehltau. Aber für den Preis darf man einfach nicht zu viel erwarten und ich denke, mit viel Frischluft und in netter Gesellschaft werden sie sich schon aufraffen. Außerdem kam ein Packen Blumenerde ins Körbchen, mehr aus Neugier habe ich mich dieses Mal für die etwas teurere, dafür torffreie Bio-Version entschieden. "Geeignet für den ökologischen Landbau" und versetzt mit viel lecker Möwen-Kaka Seevogel-Guano. Na wenn das nix is.
Daheim wurden acht Töpfchen mit Erde, Samen, Frischhaltefolienabdeckung und Schildchen bestückt und auf diverse Fensterbänke verteilt. Etwas spät, ich weiß, aber besser als gar nicht. Namentlich keimen jetzt (hoffentlich) Basilikum, Dill, Petersilie, Cherrytomaten, Paprika, zwei Sorten Chili und Zuckererbsen. Der Kaffee bekam auch einen größeren Topf und einen etwas schattigeren Standort, die Blätter waren von der vielen Sonne schon etwas gelb geworden. Heute schenkte mir die Garten-Chefin noch zwei Samen Riesen-Zucchini, die bekamen natürlich auch gleich ein Zuhause. Fotos reiche ich nach, wenn sich was getan hat.

Heute war ich dann im Garten und habe Rosmarin und Salbei ausgewildert.


Dazwischen steht ein geschenktes Bohnenkraut und was das rechts ist, weiß ich nicht. Blieb irgendwie bei der Tagung übrig und der Ninja brachte es nicht übers Herz, es liegen zu lassen. Links im Hintergrund ein unschuldig tuender Hopfen (mal gesehen, wie groß die Teile werden können?) und eine Pflanze, bei der wir nach vielen Beratungen mit anderen Gärtnern beschlossen haben, dass es wohl eine Akelei sein muss.

Ein Stockwerk höher..


.. blüht der Thymian. An den Stellen, an denen ich rigoros die verholzten Teile rausgeschnitten habe, kommt junges saftiges Grün, vielleicht sollte ich die ganze Pflanze mal so einer Radikalkur unterziehen. Der Lavendel zögert noch etwas, der Schnittlauch scheint sich dieses Jahr endlich aufzuraffen und die vielen kleinen Keimlinge rechts sollten Petersilie sein. Begeisterung pur.

Weiter unten im Kartoffelfeld tut sich auch was.



Kleine süße Kartoffelblättchen in grün und violett. Besonders auf die lila Kartoffeln freu ich mich schon total.. Hoffentlich hält das Wetter jetzt erstmal und es friert nachts nicht mehr.

Zum Schluss die Überraschung des Tages und gleichzeitig Gartenbild Nummer 100 (Nummer 1 war übrigens das hier, das heißt sogar "garten1.jpg"):


Die Eidechsen sind zurück in der Kräuterspirale! Yay! Letztes Jahr sind sie im Frühjahr einfach irgendwann verschwunden und nicht wieder aufgetaucht, ich hatte schon Angst, es gefällt ihnen bei uns nicht. Und dann saß sie heute einfach so da auf den Steinen. Ich konnte mit der Kamera bis auf 10cm rangehen, ohne dass es sie gestört hätte. Erst als ich ernsthaft versucht habe, sie zu streicheln, wurde es ihr zu blöd und hat sich in einer Ritze verkrochen.

Dienstag, 15. Mai 2012

Swatch den Schlumpf

Das Spinnrad wird noch von dem BFL-Seidenkammzug belegt, deswegen habe ich mal wieder die Handspindeln rausgekramt und das Schlumpfeis von letzter Woche zu einem relativ dicken, zweifädigen Garn versponnen. 37m sind nicht viel Welt, aber als Versuchskaninchen reicht es und mehr will ich damit auch gar nicht.


Ich hatte den Kammzug in der Mitte geteilt und einzeln versponnen. Bei der Methode schaffe ich es nie, die Singles gleich lang zu bekommen, sodass am Ende auf einer Spule immer ein paar Meter übrig bleiben. Die habe ich dann anden-verzwirnt und gleich einen Swatch gestrickt.


Erkennt man die verschiedenen Muster? Das erste ganz unten und das dritte ist das gleiche, das dazwischen ein bisschen anders. Welches gefällt euch besser? Nummer 1 und 3 erscheinen mir winddichter, Nummer 2 dagegen elastischer.

Außerdem, etwas unrelated, aber trotzdem schön und erwähnenswert: Ich hab was gewonnen :)

Melanie von MelinoLiesl hat vor zwei Wochen in ihrem Blog ein Gewinnspiel veranstaltet. Mit Gewinnspielen und mir hat es eine komische Bewandnis: Wenn ich wirklich Interesse und Verwendung für den Gewinn habe (Online-Workshopplätze bei Künstlern, Eierbecher und sowas), wird es nichts. Mache ich einfach nur so zum Spaß mit, weil es nicht wehtut und man ja nicht einfach nicht mitmachen kann, stehen die Sterne günstiger. So bin ich mal an ein Buch von Katherine Langrish rangekommen und jetzt auch an zwei quietschebunte Stränge von Melanie.


Das Garn besteht aus Merino ("Wolle", wie die EU-Verordnung sagen würde..) und hat je 300m auf 100g. Ich werde es erstmal horten und abwarten, was daraus werden wollen könnte. War jedenfalls eine gelungene Überraschung nach der frustrierenden letzten Woche. Danke Melanie :)

Sonntag, 13. Mai 2012

Rauszeit

Der ganze Regen die letzten Wochen hatte meinen Rausgehspaß ziemlich gehemmt und so dümpelte der Garten vor sich hin, während Maulwurf und Unkraut (die Roboterverbindung Hahnenfußgewächse!) ihr Unwesen trieben. Letzten Sonntag schafften wir es nur zu einem kleinen Spaziergang, immerhin war die Kamera dabei und so konnte ich dokumentieren, was sich seit genau vor einem Monat getan hat.


Der Ninja hat das Kartoffelbeet umgegraben und einen Weg vom Marktplatz (der große Sandstein rechts im Bild) zur Kräuterspirale und halb außenrum gepflastert. Ich habe währenddessen wild Unkraut rausgerupft, aber an drei verschiedenen Stellen gleichzeitig und so unmotiviert, dass man davon nicht viel erkennen konnte, deswegen auch kein Bild. Bei der Kräuterspirale sieht man es ein wenig, immerhin.

Wir gehen mal ein bisschen näher ran..


Ist das nicht süß? Der Waldmeister ging Anfang des Jahres ziemlich in Wiese und Hahnenfuß unter, jetzt hat er Luft und Steine, die ihn von unten wärmen. Außerdem tritt man nicht mehr so leicht drauf, wenn man vor der Spirale steht und den Thymian begutachtet.

Außerdem blühen die Erdbeeren, aber das nur am Rande.


Am Donnerstag waren wir wieder draußen, aber eigentlich nur zum Sonnenuntergang gucken und Kuuunst machen. Ich geb's zu, die Bilder sind hier nur, weil ich sie echt schön finde, nicht, weil das irgendwas mit dem Garten zu tun hätte.

 (Foto Ninja)
(Foto Ninja, Puste ich)

Gestern wurde wieder richtig gearbeitet. Dieses Wochenende war eine Netzwerktagung der Stiftung Interkultur, zu der auch unser Garten gehört. Mit ganz vielen Gästen von außerhalb, da sollte es im Garten doch ein bisschen hübsch aussehen. Unsere Parzelle fällt durch die Kräuterspirale ziemlich auf, da tragen wir natürlich besondere Verantwortung ;)

Ich war für das Unkraut im Karotten- und Zwiebelbeet verantwortlich, was, gelinde gesagt, eine Scheißarbeit ist. Jetzt weiß ich auch wieder, wie es zu dem üblen Sonnenstich vor zwei Jahren kam.


Die Zwiebeln sind schon gut hoch, aber die Karotten kommen erst, da muss man höllisch aufpassen, die richtigen Pflanzen stehen zu lassen.

Ein paar kleine Pflücksalate habe ich in dem Beet auch gefunden, der vom letzten Jahr hatte sich selbst ausgesät. Die wurden behutsam umgesiedelt, ins Nachbarbeet zu den anderen Salaten und Pastinaken.


Der Ninja pflasterte weiter Wege und Umrandungen und grub das Kartoffelbeet nochmal richtig um. Von der Stadt hatte der Garten vor einer Weile säckeweise gute Pflanzerde geschenkt bekommen, davon kamen knapp zwei Säcke drauf, der Rest landete in der Kräuterspirale.


Die Striche in der Erde markieren verschiedene gesäte Pflanzen, aber fragt mich nicht, was wo ist. Der Ninja hat es aufgemalt, deswegen verschwand diese Information direkt wieder aus meinem Gedächtnis. Im Idealfall sehen wir es ja demnächst auch.

Jedenfalls wird es langsam wieder ziemlich schön und zu zweit kommt man nicht nur schneller voran, es macht auch viel mehr Spaß.

Freitag, 11. Mai 2012

Schlumpfeis und Orangensaft

Die Reallebenserweiterung hat soweit geklappt, auch wenn ich ein paar Federn lassen musste und in den nächsten Wochen noch einige werde lassen müssen. Geht wohl nicht anders. Immerhin gibt es Geld dafür und ich glaube, die Tatsache, dass ich jetzt behaupten kann, zu den Leuten zu gehören, die drei Jobs gleichzeitig machen, gefällt meinem Selbstwertgefühl auch. Meinen Füßen weniger.

Für Selbstbelohnung war deshalb nicht viel Zeit diese Woche, immerhin zwei kleine Färbereien habe ich geschafft. Als ich eben zum Spaß an den Einstellungen meiner alten Kamera rumspielte, fiel mir auf, dass das Teil eine Makro-Funktion hat. Wer hätte das vermutet! Heureka!
Nachdem ich dann auch noch die Aufnahmequalität hochgestellt hatte, ist ein fast gutes Bild dabei rausgekommen.


Das links sind auf zwei Nachkommastellen genau 60g Polwarth, klassisch-langweilig mit Säurefarben im Topf gefärbt. Neben den wirklich wunderschön gewordenen Petrol- und Dunkelblautönen schimmern an einigen Stellen auch kleine Fleckchen in violett und grün. Ob das jetzt geniales Können oder glücklicher Zufall war, sollen andere entscheiden.
Das orangefarbene Häufchen daneben ist Merino, 25g und pflanzengefärbt. Ich hatte noch diverses Färbegut vom letzten Jahr und die fixe Idee, mit dem Aufstellen eines Solarfärbeglases die Sonne anzulocken. Leider war das eingefüllte Wasser wohl nicht heiß genug, die Flüssigkeit im Glas fing schon nach einem Tag an zu blubbern und den Deckel hochzudrücken, sodass ich die Wolle und die oberste Pflanzenschicht wieder rausnehmen musste. Für einen Tag in der "Sonne" ist das Ergebnis aber schon recht ordentlich, oder? Die verwendeten Pflanzen waren übrigens Krapp und getrocknete Tagetes- und Dahlienblüten. Bei allen Berichten, die ich bisher über Dahlienfärbungen gelesen habe, verwendeten die Färber immer tiefgefrorene Blüten, aber bisher ist mir nicht ganz klar, wieso. Mir scheint, die getrockneten Blüten färben auch ganz ordentlich..

Samstag, 5. Mai 2012

Mehrerlei Hausarbeit

Das reale Leben hat mich fest im Griff. Mit etwas Glück wird es mich demnächst noch fester im Griff haben, was dem Blog vielleicht erstmal nicht so gut tun wird, dafür aber hoffentlich meinem Selbstmanagement. Wir kennen das ja, je mehr Zeit man hat, desto weniger schafft man.

Bis dahin wende ich dem Ekelwetter den Rücken zu, schreibe Hausarbeit und spinne Lacegarn. Die ersten 50g sind endlich fertig (hat ja auch nur 6 Wochen gedauert..) und erholen sich von ihrem Drehwurm.


Eigentlich hätte ich Lust, zwischendurch was anderes zu machen, aber ich weiß nicht, wie gut es dem Garn ganz unten auf der Spule geht, schließlich wird es auch so noch ein paar Wochen dort verharren müssen, bevor die zweite Spule fertig ist und die beiden miteinander verzwirnt werden können.
Also geschwind eine neue Spule einspannen und weiter Zahnseide spinnen. 


Ich mag den sanften Farbverlauf von blau nach braun auf dem Bild total gerne. Die Kameraeinstellung nennt sich übrigens "Laub", mir scheint, dadurch leuchtet das Holz besonders schön.

Gestern packte mich beim Anschauen der Friday Funspiration auf little dear tracks auch wieder das Zeichenfieber. Mir scheint, das kommt immer in Schüben, der letzte Skizzenbucheintrag war vor genau 2 Monaten.. So schwer es mir fällt, das einzusehen: Ich wäre keine gute Kunststudentin geworden.


Die Postkarte oben links ist aus zwei Bildern von Aimee Ray zusammengebastelt, oben rechts ist von einem Foto abgemalt. Die unten sind noch nicht fertig, bei dem rechts weiß ich auch noch nicht genau, wohin der Weg führen wird. Wenn ich das so aus der Entfernung betrachte, ließe sich daraus vielleicht eine Unterwasserszene oder eine Winterlandschaft mit Laterne basteln. Mal schauen.
Postkartenblöcke sind übrigens eine tolle Erfindung. Das Format ist so klein, dass man sich spontan austoben kann, ohne allzu lange zu brauchen, und es ist immer gut, ein paar schöne Karten auf Vorrat zu haben, falls man zB einem weit entfernten Menschen zum Geburtstag gratulieren muss.

Und wo wir gerade bei Postkarten sind.. Das lag eben im Briefkasten.


Laut Text hinten drauf wurde sie am 17.3. geschrieben, der Poststempel ist vom 27.4. Da beschwer sich nochmal einer, wenn die hiesige Post eine Woche braucht, um ein Päckchen zu liefern. Wahrscheinlich ist in Afrika das Internet mittlerweile auch schon so präsent, dass Papierpost nur noch von Touristen verschickt wird.