Wie versprochen - etwas später, aber immerhin - neue bunte Wolle für neue bunte Projekte.
Die drei habe ich in weiser Voraussicht zusammen abgelichtet, einzeln wären die Farben mit Sicherheit wieder total verfälscht. So hält es sich zum Glück in Grenzen. Ich stelle vor:
193g unterwasserdunkelgrünblaue Merino, die Ausgangsfarbe war dieses Mal nicht weiß, sondern hellgrau. Dadurch sind die Farben ein bisschen gedeckter, aber immer noch erstaunlich kräftig. Tannen- und giftgrün ist auch dabei, außerdem ein bisschen was in Richtung blau-petrol-grau.
In der Mitte das gleiche Spiel in grü.. eh, lila. 224g Merino in einer Farbe, die man vielleicht als grufti-veilchen bezeichnen könnte, es sind auch einige schön kräftige blaue Stellen dabei und sogar ein, zwei Tupfer dunkles magenta.
Ganz rechts ein Strang aus BFL mit Nylon (193g), die gleiche Basis wie hier in gelb oder hier als explodierter Regenbogen. Der Plan war, die schönen Farben Anfang Oktober einzufangen. Ich mag es total, wenn an einem Baum zusammen Blätter in grün, gelb, orange und rot hängen. Mittlerweile hat sich die Farbpalette in der Natur zu verschiedenen Abstufungen von grau reduziert, da kann eine kleine bunte Erinnerung nicht schaden.
Der herbstfarbene Kammzug ist meiner Meinung nach etwas blass geworden, die Nylon-Fasern glänzen dadurch aber umso intensiver. Aber das scheint auch nur meine Empfindung zu sein, alle, denen ich die Wolle bisher gezeigt habe, gefiel sie nämlich gut.
Nachdem ich die Fotos für diesen Post gemacht hatte, überkam mich natürlich gleich das Bedürfnis, noch mehr bunte Wolle zu machen, dieses Hobby entwickelt sich langsam zu einem Perpetuum mobile.
Diese beiden Kammzüge sind auf einer neuen Basis gefärbt, die mir echt sehr gut gefällt. Polwarth und Tussah-Seide (75/25) so fein miteinander vermischt, dass man schon echt genau hinschauen muss, um die schimmernden Seidenfasern in der Wolle aufzuspüren. Fühlt sich wahnsinnig weich an und verspricht auch ein einheitlicheres Spinngefühl als zB. die BFL-Nylon-Mischung. Begeisterung pur.
An Farben haben wir hier, ich würde sagen, Vanilleeis mit Amarena Kirsch und ein paar Heidelbeeren. Was auf den Bildern so bläulich erscheint, ist definitiv auch violett, die Kamera mag das Licht im Moment nicht so. Beide haben um die 125g, so genau kann ich es nicht sagen, da sie noch nicht ganz trocken sind.
Alle gezeigten Kammzüge stehen zur Adoption frei, die großen mit um die 200g teile ich auch gerne. Meldungen per Mail (Adresse siehe rechts oben) oder auf Ravelry. Wundert euch nicht, dass meine Antwort etwas länger dauert, ich muss noch mal eine Weile weg. In Rollenspielen gestalten sich Abenteuerreisen immer irgendwie leichter, aber da bekommt man vom Meister auch Tipps, was man an Ausrüstung gebrauchen könnte. Teleri, Mensch, Profession Sprachforscher/Handwerker, Nachteil helle Haut, auffallend rote Haare, TaW Alte Sprachen +8, TaW Tanzen -2.
Dienstag, 30. Oktober 2012
Sonntag, 28. Oktober 2012
Berufsbekleidung
Bei meiner Arbeit sind offene Haare nicht gerne gesehen, deswegen brauche ich da immer einen Haargummi. "Haargummis" sind bei mir übrigens maskulin, das führt regelmäßig zu Diskussionen mit dem Ninja und ist wahrscheinlich auch falsch, aber ich mag die eindeutigere Unterscheidung zwischen "der Gummi" als Ding aus Gummi und "das Gummi" als Material. Aber gut, ich "fotographiere" auch.
Jedenfalls. Seit einiger Zeit passiert es mir öfter, dass ich früh morgens (oder auch nachmittags) im Tran vergesse, mir einen Gummi einzupacken, gerade wenn ich frisch gewaschene Haare habe, die noch trocknen sollen. Deswegen hatte ich die Idee, mir einen Diensthaargummi zuzulegen, der dann auf der Arbeit in meinem Fach bleibt. Normale Gummis verschwinden bei mir relativ schnell und halten auch nicht gut in meinen Haaren, deshalb fiel die Wahl auf einen Filz-Gummi. Sowas habe ich vor Jahren schonmal gebastelt, zu sehen hier und hier (in Action mit zusätzlicher Filzblume).
Passende Wolle war in der 1kg-Tüte mit den 36 verschiedenen Farbtönen schnell gefunden, der Rest ist Fleißarbeit.
Weiß und grün sind die Farben meiner Arbeitskleidung, das wollte ich bei dem Gummi aufgreifen. Der orangefarbene Tupfer soll für das Demeter-Logo stehen und braun rundet die Sache ab. Die irische/elfenbeinküstige/indische Flagge wollte ich mir als kleines Detail nicht nehmen lassen, später im Haar sieht man das aber nicht mehr.
Morgen gibt es mehr Fotos von bunten Schandtaten, bis dahin noch ein kurzer Blick aufs Spinnrad, wo der unfotographierbare (da ist es wieder!) Kammzug aus diesem Post seine Runden dreht.
Jedenfalls. Seit einiger Zeit passiert es mir öfter, dass ich früh morgens (oder auch nachmittags) im Tran vergesse, mir einen Gummi einzupacken, gerade wenn ich frisch gewaschene Haare habe, die noch trocknen sollen. Deswegen hatte ich die Idee, mir einen Diensthaargummi zuzulegen, der dann auf der Arbeit in meinem Fach bleibt. Normale Gummis verschwinden bei mir relativ schnell und halten auch nicht gut in meinen Haaren, deshalb fiel die Wahl auf einen Filz-Gummi. Sowas habe ich vor Jahren schonmal gebastelt, zu sehen hier und hier (in Action mit zusätzlicher Filzblume).
Passende Wolle war in der 1kg-Tüte mit den 36 verschiedenen Farbtönen schnell gefunden, der Rest ist Fleißarbeit.
Weiß und grün sind die Farben meiner Arbeitskleidung, das wollte ich bei dem Gummi aufgreifen. Der orangefarbene Tupfer soll für das Demeter-Logo stehen und braun rundet die Sache ab. Die irische/elfenbeinküstige/indische Flagge wollte ich mir als kleines Detail nicht nehmen lassen, später im Haar sieht man das aber nicht mehr.
Morgen gibt es mehr Fotos von bunten Schandtaten, bis dahin noch ein kurzer Blick aufs Spinnrad, wo der unfotographierbare (da ist es wieder!) Kammzug aus diesem Post seine Runden dreht.
Dienstag, 16. Oktober 2012
Heimkehrer
Jetzt ist der Urlaub schon fast einen Monat her und ich habe es erst heute geschafft, endlich mal Bilder zu bearbeiten.. zumindest die, die wir von dem Pullunder gemacht haben, den ich - zugegeben - extra für diese Tour gestrickt habe.
Hat sich auch gelohnt, ich hatte das Teil an mindestens drei von neun Tagen an, was (nicht nur ;)) daran lag, dass wir jedes gute Wetter ausnutzen und Fotos davon machen wollten, sondern weil es einfach echt bequem, warm und schön ist. Mit Norweger-Rundpasse* fühlt man sich auch gleich ein bisschen weniger ausländisch.
Da sitzen wir gerade im Bus und warten auf die Abfahrt. An diesem Tag haben wir auch die günstigste Methode entdeckt, sich in Norwegen fortzubewegen: Man steige aus einem verspäteten Bus aus, renne zum (wartenden) Anschlussbus und rufe dem Fahrer "Jeg er på rundtur!" zu. Der Fahrer winkt einen in den Bus und fährt los, ohne das Ticket sehen zu wollen. Veldig praktisk!
Aber wartet, ich zieh mal die Jacke aus, dann sieht man mehr..
"Teli, guck mal her!" - "Hä?"
Noch kurz was zu den technischen Daten: Als Grundlage hatte ich die Anleitung der Létt-Lopi Vest von Védís Jónsdóttir (es lebe der Akut), allerdings musste ich wegen abweichender Maschenprobe ein wenig an der Maschenzahl rumspielen. Außerdem habe ich den Rumpf etwas verlängert, worüber sich vor allem die Nieren freuen. Dem Ausschnitt habe ich hinten ein paar Short Rows verpasst, das sieht man auf dem Bild oben etwas. Da hätte ich ruhig noch mehr einbauen können, aber da die Anleitung überhaupt keine vorsah, war ich lieber vorsichtig. Nächstes Mal weiß ich's.
Das Garn ist Karisma Classic von Drops, die Farbkombination habe ich faulerweise bei Sheepurls abgeschaut. Wie schonmal erwähnt sind die Drops-Farbtabellen ein ziemlicher Witz, da sind gute Fotos anderer Leute echt Gold wert. Meine Nadelstärken waren 3,5 für die einfarbigen Teile und 4,0 für alles zweifarbige, diesen Trick hatte ich mal bei Brooklyn Tweed gelernt. Mit zwei Fäden Gestricktes neigt nämlich dazu, sich zusammen zu ziehen, was man gut ausgleichen kann, indem man einfach eine größere Nadelstärke nimmt. Ist zwar etwas nervig, dauernd die Spitzen ab- und wieder dranschrauben zu müssen (vor allem, wenn die aufgedruckten Zahlen auf den Nadeln nicht mehr erkennbar sind), aber das Maschenbild dankt es einem.
Hat sich auch gelohnt, ich hatte das Teil an mindestens drei von neun Tagen an, was (nicht nur ;)) daran lag, dass wir jedes gute Wetter ausnutzen und Fotos davon machen wollten, sondern weil es einfach echt bequem, warm und schön ist. Mit Norweger-Rundpasse* fühlt man sich auch gleich ein bisschen weniger ausländisch.
Da sitzen wir gerade im Bus und warten auf die Abfahrt. An diesem Tag haben wir auch die günstigste Methode entdeckt, sich in Norwegen fortzubewegen: Man steige aus einem verspäteten Bus aus, renne zum (wartenden) Anschlussbus und rufe dem Fahrer "Jeg er på rundtur!" zu. Der Fahrer winkt einen in den Bus und fährt los, ohne das Ticket sehen zu wollen. Veldig praktisk!
Aber wartet, ich zieh mal die Jacke aus, dann sieht man mehr..
In der Detailaufnahme der Passe sieht man schön, wie toll die Abnahmen im Muster versteckt sind. Am unteren Ende des Musters sind pro blaues-Mittelteildingsi noch zwei weiße Zipfelkreuzchen, am oberen Ende hat man nur noch eins. Die Hälfte der Maschen ist weg und trotzdem hat man nicht das Gefühl, dass im Muster was fehlt. Sowas will ich irgendwann auch mal entwerfen können.
Noch kurz was zu den technischen Daten: Als Grundlage hatte ich die Anleitung der Létt-Lopi Vest von Védís Jónsdóttir (es lebe der Akut), allerdings musste ich wegen abweichender Maschenprobe ein wenig an der Maschenzahl rumspielen. Außerdem habe ich den Rumpf etwas verlängert, worüber sich vor allem die Nieren freuen. Dem Ausschnitt habe ich hinten ein paar Short Rows verpasst, das sieht man auf dem Bild oben etwas. Da hätte ich ruhig noch mehr einbauen können, aber da die Anleitung überhaupt keine vorsah, war ich lieber vorsichtig. Nächstes Mal weiß ich's.
Das Garn ist Karisma Classic von Drops, die Farbkombination habe ich faulerweise bei Sheepurls abgeschaut. Wie schonmal erwähnt sind die Drops-Farbtabellen ein ziemlicher Witz, da sind gute Fotos anderer Leute echt Gold wert. Meine Nadelstärken waren 3,5 für die einfarbigen Teile und 4,0 für alles zweifarbige, diesen Trick hatte ich mal bei Brooklyn Tweed gelernt. Mit zwei Fäden Gestricktes neigt nämlich dazu, sich zusammen zu ziehen, was man gut ausgleichen kann, indem man einfach eine größere Nadelstärke nimmt. Ist zwar etwas nervig, dauernd die Spitzen ab- und wieder dranschrauben zu müssen (vor allem, wenn die aufgedruckten Zahlen auf den Nadeln nicht mehr erkennbar sind), aber das Maschenbild dankt es einem.
So, Jacke wieder an, Reißverschluss zu und dann ab irgendwo hin, wo es zum Beispiel so aussieht
Doch, war schön.. :)
*Die natürlich eigentlich eine Isländer-Rundpasse ist, aber der Effekt ist der gleiche, die Richtung stimmt auch und man muss ja nicht immer so kleinlich sein. Die Fotos hat übrigens - wer hätte das gedacht - der Ninja gemacht.
Samstag, 13. Oktober 2012
Schönes kann so hässlich sein
Als ich anfing, meine Wolle selbst zu färben, habe ich Stunden damit verbracht, mir auf Ravelry und in Shops Stränge und Knäule anzuschauen, Inspirationsbilder abzuspeichern und wilde Farbkombinationen zu bewundern. Mehrfarbig gefärbte Garne haben leider den großen Nachteil, dass sie im Strang zwar total schön aussehen, aber sobald man sie verstrickt, vermischen sich die Farben und es sieht meistens.. öhrgs aus.
So auch bei diesem Strang. Das Bild ist nicht so dolle, weil das Licht nicht gut war, aber ich denke, man sieht, was ich meine. So lange lila bei lila bleibt, gelb bei gelb und hellblau bei hellblau, sieht das alles schön aus und gefällt mir ziemlich gut, obwohl diese drei Farben echt nicht zu meinen Lieblingsfarben gehören. Aber verstrickt wird es gruselig. Und obwohl mir das vorher schon klar war, musste ich das Garn unbedingt kaufen. Jetzt hab' ich den Salat.
Das Foto ist noch gnädig, in Wirklichkeit sind die Farben heller und kräftiger, da steht violett in kotzfarbener Eintracht mit gelb und babyblau, es ist zum weglaufen. Und trotzdem habe ich gerade total Spaß an dieser schrecklichen Farbe. Sollte ich mir Sorgen machen?
Zum Glück sind die Socken nur für mich (das vierte Paar Socken, das ich selbst behalte, von mittlerweile bestimmt über 20) und für in Stiefeln, da sieht sie keiner. Und eine eindrucksvolle Erinnerung daran, warum ich lieber Semi-Solids färbe.
So auch bei diesem Strang. Das Bild ist nicht so dolle, weil das Licht nicht gut war, aber ich denke, man sieht, was ich meine. So lange lila bei lila bleibt, gelb bei gelb und hellblau bei hellblau, sieht das alles schön aus und gefällt mir ziemlich gut, obwohl diese drei Farben echt nicht zu meinen Lieblingsfarben gehören. Aber verstrickt wird es gruselig. Und obwohl mir das vorher schon klar war, musste ich das Garn unbedingt kaufen. Jetzt hab' ich den Salat.
Das Foto ist noch gnädig, in Wirklichkeit sind die Farben heller und kräftiger, da steht violett in kotzfarbener Eintracht mit gelb und babyblau, es ist zum weglaufen. Und trotzdem habe ich gerade total Spaß an dieser schrecklichen Farbe. Sollte ich mir Sorgen machen?
Zum Glück sind die Socken nur für mich (das vierte Paar Socken, das ich selbst behalte, von mittlerweile bestimmt über 20) und für in Stiefeln, da sieht sie keiner. Und eine eindrucksvolle Erinnerung daran, warum ich lieber Semi-Solids färbe.
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