Donnerstag, 30. Juli 2009

Die Farbe der unbefriedigten Frauen

Caro hat mir ihre Nähmaschine ausgeliehen. Das ist eine Weile her und ich hatte mir vorgenommen, sie erst auszupacken, wenn ich mit den letzten Prüfungen durch bin. Auch das ist jetzt schon eine Weile her. Aber gut Ding will nunmal Weile haben und in dem Alter schert sich eine Lady mit Metallgehäuse wohl nicht mehr um ein paar Tage.
Die Einfädelung des Oberfadens ist etwas kryptisch und auch die Einstellung der Zickzack-Breite war mir erstmal nicht ganz klar, aber dann sind wir doch ganz gute Freunde geworden. Man merkt natürlich, dass es nicht die eigene ist (welche wohlbehütet und unbeachtet im Odenwald einstaubt)..

Bevor ich mich an Caros Abschieds-Einweihungs-Geburtstagsgeschenk wage (ja, ich leihe mir _ihre_ Nähma um dann für _sie_ was zu nähen..), wollte ich erstmal was einfaches versuchen. Wie gut, dass ich ein neues Mäppchen brauche und wie noch besser, dass Natrons Anleitung nur gerade Nähte beinhaltet.
In meinem Geiz habe ich nur einen 22cm langen RV gekauft, was keine so gute Idee war, da durch das eckig-nähen am Ende nochmal was an Länge verloren geht. Zum Glück passen trotzdem alle Kulis noch bequem rein.


Das zweite Zieh-Nüpsi hab ich natürlich vergessen mitzufassen, aber das kann man zur Not als gewollt durchgehen lassen.


Das Futter ist maigrünes Plastikzeug, geschenkt bekommen von ratet-mal-wem. Mir gefällt die Kombi schwarz-braun-hellblau-maigrün-violett echt gut.
Definitiv eine nachnähenswerte Sache. Geht schön schnell und kostet kaum Geld und Nerven.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Dominion / Mother Russia

Suche reichen Ehemann, um meine Dekadenz zu finanzieren.


In dunkelgrau hätte er mir ja noch besser gefallen, aber den gab es in meiner Größe nicht mehr.

Sonntag, 26. Juli 2009

Slow Motion

Kurz bevor ich Freitag zu einem kleinen Heimatbesuch aufbrach, war ich mit dem ersten Knäul fertig und konnte das zweite anfangen. Die Methode mit dem Faden aufsplissen, ansabbern und zwischen den Handflächen zusammenfilzen klappte so gut, dass ich den Übergang selbst nicht mehr sehe (das Garn ist ja auch fluffig und reine Wolle). Außerdem ist jetzt der Punkt erreicht, ab dem es wieder nurnoch halbe Fotos gibt, da die Stricknadel (ihr erinnert euch, 150cm lang) zu kurz ist, um es komplett aufzuspannen. Und dieses Mal mit blauem Hintergrund, das andere Tuch ist gerade in der Wäsche.



Das Tuch wiegt jetzt 50 Gramm und besteht aus 400m verstricktem Garn. Nur, damit ihr eine Vorstellung habt.. ;)

Donnerstag, 23. Juli 2009

Immer langsam mit den jungen Pferden

Als ich eben nochmal die Maschen von Gail nachzählte, kam ich "nur" auf 310. Das heißt, ich muss mich bei der letzten Zählung verzählt und verrechnet haben. Hatte mich eh gewundert, warum ich für knapp 500 Maschen nur 10min brauchen sollte.
Das erste Knäul ist übrigens fast aufgebraucht, das zweite habe ich innerhalb von 3 Tagen vom Strang in ein Knäul umgewickelt. Eine ätzende Arbeit..

Sonntag, 19. Juli 2009

Zirp zirp

Gestern auf dem Weg zu und dann bei Caro habe ich ein wenig an Gail weitergestrickt. Mittlerweile sind es 478 Maschen und ich brauche gut 10 Minuten für eine Reihe. Da wird "ein paar Reihen stricken" mal ganz schnell zur abendfüllenden Beschäftigung.

Freitag, 17. Juli 2009

Geschwader

Ich glaube, ich könnte mich daran gewöhnen, nurnoch mit teurer Wolle zu stricken. Reines Acryl und ähnlich eklige Sachen kommen mir schon gar nicht mehr auf die Nadeln, aber selbst bei reiner Wolle gibt es so meilenweite Unterschiede in der Qualität.. Hätte ich früher nie für möglich gehalten, aber es ist so.

Und weil das stricken mit toller Wolle so leicht von der Hand geht und vor allem soviel Spaß macht, ist Gail nach weniger als einer Woche schon so groß, dass man es bequem als Halstuch tragen könnte.


Man merkt, dass ich eigentlich ganz viele andere wichtige Dinge hätte erledigen sollen, oder?

Dienstag, 14. Juli 2009

Die Horde

Wie versprochen, ein paar Gruppenfotos. Natürlich nicht von mir gemacht, aber die sehen so cool aus, das muss ich euch zeigen.


Der Werbeaufkleber und die Bekleidung des Steuermanns (der wurde vom Bootsverleih gestellt, damit wir nicht in die Büsche rasen) fallen etwas aus der Reihe, aber ansonsten sieht das schon ziemlich echt aus. Der Filter ist klasse :D

Vor der Schlacht. Auf diesem Bild haben sich übrigens zweieinhalb Dozenten versteckt. Wer sie findet, darf ein Seminar bei uns besuchen.

In der Schlacht

Nochmal Schlachtgetümmel, im Hintergrund die Mediziner

Danach.. Nass, enttäuscht, aber immerhin gutaussehend.

Den Kostümwettebewerb haben wir natürlich gewonnen. Daran konnte ja kein Zweifel bestehen.

Sonntag, 12. Juli 2009

Alle die mit uns das Drachenboot fahren..

An diesem Wochenende war hier ein großes Volksfest, das jedes Jahr stattfindet und traditionell auch ein Drachenbootrennen auf der Lahn auf dem Programm stehen hat.
Die Teams wurden dabei in zwei Gruppen eingeteilt, eine Renn- und eine Fun-Klasse. Für erstere kamen wir natürlich nicht in Frage, aber irgendjemand kam auf die Idee, unser Institut bei der Fun-Klasse anzumelden. Der ursprüngliche Gedanke dabei war, glaube ich, unser (recht unbekanntes) Fach mal in der Öffentlichkeit vorzustellen und evtl ein bisschen auf die Marburger Keltologie und Vergleichende Sprachwissenschaft aufmerksam zu machen. Unterstützung bekamen wir dabei vom Marburger Rugby-Team der Frauen. Die eigentliche Message kam zwar nicht wirklich an ("Und wer seid ihr?" - "Wir sind die Marburger Keltologen." - "Die WAS?"), aber es war trotzdem ein Heidenspaß, weil es in der Fun-Klasse nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch um die beste Kostümierung ging.

Und da beginnt der eigentlich interessante Teil der Geschichte. Nach einem ersten Brainstorming standen drei Vorschläge zur Auswahl: Schotten, Elfen/Anderweltwesen und gerade aus der Schlacht kommende, raubende, brandschatzende Kelten. Bärte, so wurde einstimmig beschlossen, sind bei allen drei Ideen obligatorisch. Bei der Abstimmung gewann dann die mordende Fianna mit 15 vor jeweils 8 Stimmen und es ging ans Fein-Tuning.
Bei der Oberbekleidung entschieden wir uns für Kartoffelsäcke, die mit ordentlich Schlamm, Feuer, Kohle, Blut und sonstigem Dreck auf eingesaute Krieger getrimmt wurden, die restlichen Klamotten sowie Gesicht und Arme wurden der gleichen Prozedur unterzogen. Die Anfertigungsidee des, ich kann es nicht anders sagen, Herzstücks unseres Kostüms, wuchs auf Johannas Mist, bei der Ausführung half ich ihr und so entstanden Donnerstag Abend vorm Fernseher bei Caipi und Balisto 21 Bärte aus Filzwolle, die mit einem um die Ohren gebundenen Gummiband an Ort und Stelle gehalten wurden. Das klappte so gut (und sieht nebenbei bemerkt auch richtig geil aus), dass sie wohl nächstes Jahr wieder zum Einsatz kommen werden, wobei ich auch schon vorher Einsätze auf diversen Parties nicht ausschließen möchte. Die Teile bieten durchaus eine echte Befriedigung bei akutem Bartneid.

Beim Rennen selbst waren unsere Gegner leider 0,25 Sekunden schneller als wir.

Dass wir ausgerechnet gegen Mediziner verloren, trifft mich persönlich ja besonders arg, aber mit ihren OP-Kitteln waren sie kostümmäßig natürlich keine Konkurrenz für uns.

Ein Gruppenfoto kann ich euch leider (noch) nicht zeigen, aber das wird bei nächster Gelegenheit noch nachgereicht. Zur Vertröstung gibt es immerhin ein Bild von mir.

Um es mit Fedelms Worten zu sagen: "Atchíu forderg, atchíu rúad." I see it bloody, I see it red.

Samstag, 11. Juli 2009

Jedem Anfang..

.. wohnt ein "Uuiiiii!" inne.

Ostern und Weihnachten

So fühlt sich's zumindest an. :)

Am Mittwoch kam schon das Buch an und ich muss sagen, ich bin schwer begeistert. Die Qualität des Buches ist toll, richtig gute Fotos, Erklärungen, ein kleiner Technik-Teil, hinten über 30 Seiten Muster zum selbst zusammenbasteln, ein historischer Abriss zu den strickenden Estländerinnen (Estinnen?) und so viele Modelle, von denen kein einziges richtig hässlich ist. Im Gegenteil.. Ich musste gleich eins anschlagen, weil ich nicht mehr warten konnte. Die Wolle ist zwar nicht wirklich toll (50% Wolle, 50% Acryl, in grau) und lässt sich blöd verstricken, aber ich hab sie mal als Gimmick bekommen, da will ich mich nicht beschweren. Und sie verkürzte die Wartezeit auf das Päckchen, das heute ankam.

Tut mir leid Kathi, man kam dir zuvor.. Aber ich behalte es im Hinterkopf, ok? :) Caro (schaut euch das an, die Frau ist toll!) hat sich nämlich Gail gewünscht und der Handel ist perfekt: Sie schreibt mir ein Lied, ich strick ihr ein Tuch. Wir bemusen uns quasi gegenseitig. In Künstlerkreisen nennt man das wohl Art Trade.

Also, zusammengesetzt und Wolle bestellt. Ich wollte unbedingt mal mit Garn von KnitPicks stricken, also habe ich sie ganz sanft in diese Richtung geleitet (sei mir nicht böse, ja? :)) und sie hat sich das Shadow Kettle Dyed Lace Yarn in "Soot" ausgesucht.


Ein ganz dunkles Grau, sie beschreiben es selbst als "smoky, misty black". "Das passt ja zu mir", sagt Caro.

Beim rumstöbern stieß ich dann noch auf das Shadow Lace Yarn in "Midnight Heather".


Selbstbeschreibung hierzu: "Midnight is an intense dark blue color with black undertones. Reminiscent of the dark night sky, Midnight intrigues us with the flecks of blues and blue greens that add visual interest to this usually rich color."
Klingt wie für Aeolian gemacht, oder? Rein in den Warenkorb. Achja, und noch Stricknadeln. Und einen Zauberball für Caros anstehende Strickkarriere.

Die Wolle ist sooo kuschlig weich. Wenn sie sich genauso toll verstricken lässt, bin ich KnitPicks hoffnungslos ausgeliefert. Midnight Heather hat sogar fast perfekt den Farbton des Aeolian CD-Covers. Genau so wie ich es haben wollte. My precious.
Ach, was sitze ich hier noch rum, ich muss stricken! :D

Und morgen kommen die Bärte. Muhaha.

Montag, 6. Juli 2009

Belohnung

Gestern hatte ich mal wieder einen kleinen Absturz.. Eigentlich hätte ich lernen sollen, aber es ging überhaupt nicht und auch alles andere war zu anstrengend und zuviel und zu sinnlos und überhaupt.
Die Klausur heute (für die ich mir das Wissen dann im Bus auf dem Weg zur Uni reingetrichtert habe) war dann doch SO einfach, dass es schon nicht mehr feierlich war*. Egal. Wieder ein Punkt weniger auf der to-Bachelor-Liste und der Rest der Woche wird unter dem Thema Bärte und Verwandtenmord stehen.

Zur Belohnung (ich weiß auch nicht, wofür.. aber was solls) habe ich mir eben noch Knitted Lace of Estonia von Nancy Bush gegönnt. Inspired to Knit von Michele Rose Orne war ja leider doch nicht ganz so toll, wie ich es mir vorgestellt hatte (obwohl auch ein paar nette Projekte drin sind). Vielleicht habe ich dieses Mal ein glücklicheres Händchen. Lace ist immer gut.

A propos Lace.. Mag jemand von euch ein gestricktes Spitzentuch haben? Ich bin offen für (fast) alles, solange man mir die Wolle bezahlt und das Muster nicht zu simpel und langweilig ist. Gerne auch in unorthodoxen Farben wie leuchtend pink oder gelb.

* "Welche Bedeutung hatte Boğazköy-Hattuşa für das Hethiterreich?" Dafür hätte ich nichtmal die Vorlesung besuchen müssen..

Freitag, 3. Juli 2009

Und ich koch..

Gestern Abend war bei uns Instituts-Sommerfest. Das besteht jedes Jahr aus einer so unglaublichen Fressorgie, dass es schon einer ausgefeilten Strategie bedarf, jede mitgebrachte Speise auch nur einmal kurz probieren zu können. Und natürlich schmeckt auch alles einfach wahnsinnig lecker.. vielleicht sollten wir uns nach dem Studium zusammentun und einen Catering-Service aufmachen. Übelkeit und massive Gewichtszunahme aufgrund von übermäßigem Verzehr nicht ausgeschlossen, probieren auf eigene Gefahr.
Und weil ich letztens schon so von dem Käse-Rosmarin-Kuchen aus der Landlust geschwärmt hatte (und zwei Kommilitoninnen diese Ausgabe auch besitzen und wissen wollten, ob sich das Rezept lohnt :D), habe ich mich bereiterklärt, den mitzubringen. In weiser Voraussicht hab ich dann gleich zwei gemacht, in dem rechten ist noch ein wenig Schnittlauch versteckt.


Auf dem Foto sehen sie noch etwas blass aus, in echt waren sie ein wenig dunkler. Rechts oben mein zweites Mitbringsel, ich hatte mal wieder so Lust auf Kräuterbutter machen. Zwei Päckchen Butter, 4 Knoblauchzehen (davon allein zwei in dem vordersten Tässchen.. das war viel etwas zu viel) und wild Gewürze dazu, von denen jetzt noch über die Hälfte übrig ist. ;) Dabei habe ich um der Farbe willen auch mit einem kulinarischen Novum gearbeitet, getrockneten Tomaten. Hatte ich vorher noch nie, weil ich Tomaten nicht so mag und sie mir im getrockneten Zustand noch ekliger vorgestellt habe, aber die sind echt lecker.
In der Mitte oben sieht man einen kleinen Teil der legendären Poppeschen Käseplatte, dieses Mal sogar mit zwei Sorten Salbeikäse, einem aus England und einem aus Irland, ein noch grünerer Pestokäse, Karamellkäse und noch viele anderen eklig klingende und teilweise auch aussehende, aber sehr leckere Sorten. Man darf nur nicht zuviel davon essen ;)

Das zweite, was ich euch noch zeigen wollte, war meine Frisur. Gestern war es so böse warm, dass ich nach dem zweiten Mal duschen das Gefühl hatte, meine Haare werden aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und dem Schweiß im Nacken nie trocken. Mit einem Haargummi hochbinden wollte ich nicht, davon gehen die Locken kaputt, und weil ich eh noch ein bisschen Zeit hatte, habe ich mal was ausprobiert, von dem ich nie gedacht hätte, dass es wirklich so einfach geht, auch wenn alle es behaupten.

Sieht schon ein bisschen echt aus, oder? :D Dabei sind das einfach nur einzelne Strähnen, die mit kleinen Klammern irgendwie am Hinterkopf festgeklemmt wurden, ohne zweiten Spiegel und ohne System. Und es sieht trotzdem perfekt nach komplizierter Frisur aus. Ich bin begeistert :)
Vom Rest des Outfits gibts leider kein Foto, das hab ich gestern vergessen.. Sah mMn trotzdem ziemlich cool aus, um mir mal selbst auf die Schulter zu klopfen. Und mittlerweile stieg die Anzahl der Personen, die rot für meine Naturhaarfarbe halten, auf fünf.