Mittwoch, 28. November 2012

Traumjob, kind of

Wenn man sein eigener Chef ist, wen fragt man dann eigentlich, ob bloggen während der Arbeitszeit erlaubt ist?

Ich habe mich vorhin mal hingesetzt und den ganzen gefärbten Kammzügen, die hier noch schildchenlos rumflogen, ein Etikett spendiert. Sowas sollte man eigentlich möglichst zeitnah nach dem färben machen, damit man noch genau weiß, welche Faser(mischung) man verwendet hat.


Jetzt warten 1,6kg Wolle darauf, bei Ravelry in meinen Stash eingepflegt zu werden. Das mache ich heute Abend, wenn ich von der anderen Arbeit wieder da bin. Wann ist mein Leben eigentlich so arbeitslastig geworden?


Montag, 26. November 2012

Besser ja, aber auch gut?

Eure doch sehr unterschiedlichen Kommentare (danke dafür, übrigens :)) bestätigen mich in meinen Zweifeln.. Irgendwas ist faul in Schwarzalbenheim. Also auf zu einem neuen Akt im Mützendrama.

Gestern Abend fragte mich Frau Fiene, ob ich meine Vorgehensweise bei der Wichtelmütze weiter dokumentieren würde, nachdem ich die erste wieder komplett aufgezogen habe. Hatte ich eigentlich nicht vor, aber dann versprach ich ihr, dass ich, sollte der nächste Versuch wieder schieflaufen, anfangen würde, Fotos zu machen.
Nunja.

Der erste Schritt war, mit mehr Maschen anzufangen, damit die Mütze nicht wieder so eng wird. Press anliegende Kopfbedeckungen stehen mir einfach nicht, das sollte ich eigentlich mittlerweile gelernt haben.
Danach habe ich mich grob an dieser Anleitung hier orientiert, vielleicht wissen andere Leute ja besser, wie sowas geht. Den Einleitungssatz und den Hinweis zur "Hipster-Trageweise" bitte ignorieren, fehlt nur noch, dass irgendwo das Wort "Geek" oder "Nerd" auftaucht. Aber das ist eine andere Geschichte..
Jedenfalls waren dabei die Abnahmen zu nah beieinander, das sah auf meinem Kopf wieder komisch aus. Also noch mal von 2/3 auf 1/4 runterribbeln und statt zwei normale Runden vier bzw. später drei bzw. am Ende nochmal vier Runden zwischen den Abnahmen stricken. Besser, ja.. aber ganz überzeugt bin ich immer noch nicht.


Das Licht war nicht auf meiner Seite und der Zipfel wollte auch nicht mit aufs Bild.. langsam schwindet meine Geduld.

Hätte ich unendlich viel von dem Garn, wäre das alles kein Problem. Dann würde ich den Zipfel einfach SO überdimensioniert stricken, dass garantiert keine Zweifel aufkommen. Aber das Garn ist handgesponnen aus selbstgefärbter Wolle und genau so bekomm ich das sicher nicht nochmal hin.

Also nochmal die gleiche Frage: Kann ich so rausgehen? Ist das tomtig genug? Oder sollte der Zipfel noch länger sein?

Mittwoch, 21. November 2012

The Gnome's Wife

Das Projekt aus dem letzten Post ist soweit fertig. Die Fäden müssten noch vernäht werden und ein Bad würde ihm sicher auch gut tun. Mit beidem habe ich mich bisher zurückgehalten, die Frage ist nämlich..

Mag ich das?


Von vorne sieht die Mütze ziemlich normal aus, etwas eng vielleicht für meinen Quadratschädel und mit komischem Knick oben. Mit dem hat es eine Bewandnis, der geht hinten nämlich in einen Zwergenmützenzipfel über.


An sich gefällt mir die Sache ganz gut, auch wenn natürlich mal wieder alles anders kam als geplant. Den Zipfel hatte ich mir größer und länger gewünscht, aber mit den ganzen Maschen, die ich an dieser Mütze gestrickt und wieder aufgeribbelt habe, hätte man noch mindestens zwei weitere Kopfbedeckungen stricken können. Ich bin die Ribbelei leid, auch wenn meine Vorgabe eigentlich war, mal keine Kompromisse einzugehen. 

Was sagt ihr? Süß oder suspekt? Zwergig oder zwielichtig? Zipfel zu dezent? Generell blöd? Oder kann man so lassen? 

Montag, 19. November 2012

Graue Zwischenwelt

Mir scheint, das Wetter hat Winterdepression. Jeden Abend nimmt es sich vor, morgen früh aber wirklich aufzustehen und was tolles zu machen, aber am nächsten Tag schaut es aus dem Fenster, sieht die grauen Nebelschwaden, bekommt Versagensängste, dreht sich im Bett um und zieht die Decke über den Kopf. Man meint selbst um drei Uhr am Mittag, dass es irgendwie noch heller werden müsste, und dann wird es einfach wieder dunkel. Ich finde, solche Tage sollten im Kalender nur als halbe Tage zählen, mehr schafft man da sowieso nicht.

Das Spinnrad steht still, die Häkelei dümpelt vor sich hin, der Müll müsste runtergebracht und Wäsche gewaschen werden. Ach, morgen..
Das einzige, woran ich einigermaßen motiviert arbeiten kann, ist ein kleines Projekt aus dem Garn, das man hier schonmal im unfertigen Zustand und hier jungfräulich als Kammzug sehen konnte. Von dem fertigen Strang habe ich natürlich keine Bilder und von dem Projekt auch nur ein kleines, blödes, nichtssagendes, falschfarbenes. Ich weiß auch noch nicht, ob ich zufrieden bin mit dem Teil. Mal schauen, wie es weitergeht und ob das Garn reicht.



Dienstag, 13. November 2012

Verlegt, vergessen, verloren

Manchmal passiert es, dass Projekte ihre Zeit überschreiten. Das kann in jedem Stadium passieren, schon bei der Planung, den letzten Details oder irgendwo zwischendrin. Oft ist es gar nicht böse gemeint, man hat nur einfach keine Lust mehr auf das Muster oder die Technik, vielleicht kommt ein wichtiges Ereignis dazwischen, es gefällt einem nicht mehr oder man kann es - so toll es auch sein mag - einfach nicht mehr sehen.
Einige dieser Projekte bleiben im Schatten, bis man sie irgendwann, vielleicht erst beim nächsten Umzug, wiederfindet, dann belächelt man sich selbst ob der merkwürdigen Farbkominationen, denkt erstaunt "Wow, das hat dir mal gefallen?" und die Sache wandert, nicht ohne ein wehmütiges Seufzen, in die Tonne.
Einige andere schaffen jedoch den Sprung zurück ans Tageslicht und zur Vollendung. Vielleicht, weil sich endlich ein Anlass gefunden hat, weil jemand anderes das gleiche macht und man sich denkt "Hey, sowas hatte ich doch auch schonmal..", oder weil man zum Jahresende den Projektekorb ausmisten will.

Drei davon - aufsteigend nach Dauer seit Beginn - gibt es heute.

Nummer 3 ist erst knapp 8 Monate alt, wenn man allerdings bedenkt, dass es sieben davon das Spinnrad belegt hat, erscheint es einem wie Äonen.


Das Lacegarn, das ich seit März aus diesem Kammzug gesponnen habe. Mittlerweile ist es gezwirnt, gewaschen und getrocknet, es fehlten eigentlich nur noch Fotos und Auszeichnung mit Gewicht und Lauflänge. Letzteres zu bestimmen wird noch mal eine Weile in Anspruch nehmen.. und ach ja, verstrickt werden muss es auch noch irgendwie.

Nummer 2 hat schon stattliche 14 Monate auf dem Rücken und ist immer noch nicht fertig.


Die Häkelgardine für die schwiegerelterliche Küche. Zwischendurch hatte ich lange Zeit keine Lust auf häkeln, jetzt hat es mich aber wieder gepackt und ich hoffe, das Teil bis Weihnachten fertig zu bekommen. Hätte den unschätzbaren Vorteil, dass ich mir dann kein anderes Geschenk ausdenken muss.


Mit Nummer 1 war ich eigentlich gut zweieinhalb Monate nach Beginn schon fertig, aber die Ausarbeitung hat mich seitdem noch mal 19 Monate gebraucht, insgesamt sind es also knapp zwei Jahre von der ersten Masche bis zum tragbaren Teil.


Das gute alte Aeolian. Angefangen im Februar 2011, fertig gestrickt Ende April, gespannt und Fäden vernäht.. vor zwei Wochen. Da hab ich ehrlich gesagt selbst schon nicht mehr dran geglaubt, obwohl ich das Tuch und die Farben immer noch wunderschön finde und es eigentlich eine Schande ist, soviel Arbeit einfach in der Kiste versauern zu lassen. Egal, es hat mir verziehen, sich hübsch gemacht und jetzt sind wir wieder gute Freunde.