Sonntag, 26. Oktober 2014

Vi venter på Vinteren

Im April habe ich mich zum letzten Mal zum Thema Hansa Mittens geäußert. Das ist echt lange her, aber mal ehrlich.. im Sommer mag man keine Fotos von Fausthandschuhen sehen.

Zum Glück war ich schlau genug, sie im August mit in den Urlaub zu nehmen. Teils weil ich befürchtete sie zu brauchen, teils weil ich hoffte, gute Fotos von ihnen zu bekommen. Ersteres ist trotz Nachmittag am Gletschersee zum Glück nicht eingetreten, aber schöne Bilder haben wir gemacht. Auf einem Berg, den wir eigentlich in der Hoffnung bestiegen hatten, von dort aus den Sonnenuntergang sehen zu können. Zuerst haben wir uns sogar beeilt, wir unwissenden Touristen. Später wurde uns klar, dass wir auch im Sonnenschein wieder runter laufen müssen, falls wir nicht bereit sind, fünf Stunden auf diesem Berg auszuharren.. weil die Sonne einfach nicht untergehen wollte. Der Sommer nördlich des Polarkreises ist echt nichts für Leute, die zum schlafen dunkel brauchen. Aber das ist eine andere Geschichte. 



Gestrickt sind die Handschuhe nach einer Anleitung von Tuulia Salmela, die auch noch andere schöne Teile entworfen hat. Meine Garne waren ein Rest Malabrigo Yarn Sock in Boticelli Red und ein Rest Shibui Knits Sock in Wasabi. Die Nadelstärke war 2,0mm, das ergibt ein schön dichtes Gestrick und macht die Handschuhe winddicht. 



Nächstes Mal würde ich wahrscheinlich Farben nehmen, die sich in der Helligkeit etwas mehr unterscheiden. Das Muster kommt durch die Komplementärfarben zwar im Prinzip gut raus, aber leider passiert das, was Jared Flood in seinem Beitrag über isländische Rundpassen schreibt: Wenn man die Augen zusammenkneift, verschwimmen die Farben und das Muster gleich mit. Evtl. würde ich sie auch etwas länger stricken, aber als Resteprojekt, das mich quasi nichts gekostet hat, sind sie definitiv super geworden.


Ich mag die Handschuhe gerne und kann die Anleitung auch weiterempfehlen. Am Daumen müsst ihr etwas aufpassen und rumprobieren, was für euch passt, aber im Prinzip kann man nicht viel falsch machen. Hoffen wir, dass der Winter uns ein paar schöne Tage mit viel Schnee und Sonnenschein beschert. Ansonsten muss ich eben wieder ins Landet i det fjerne.


(Der Titel bedeutet übersetzt übrigens "Wir warten auf den Winter". Dass Fausthandschuhe auf Norwegisch "vanter" heißen, kann in diesem Zusammenhang auch kein Zufall sein.)

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