Montag, 22. November 2010

Namen tanzen für Fortgeschrittene

Die Waldifikation schreitet voran. Seit August 09 sitzt ja schon eine Wollfee auf der Kante meines Bett-Regals, aber ich wollte noch was größeres, bunteres, luftigeres. Vor allem diese regenbogenfarbenen Mobiles aus Holz, Wolle oder Seidentüchern gefielen mir schon lange. Im Waldorf-Fachjargon heißen die Teile wohl "Feenreigen", die Holzversion "Harmony Wings". Holz und Seide fielen aufgrund der schwierigen Beschaffung (10 Dosen Holzlasur? Nein danke) raus, aber Wolle hatte ich nach der Riesenbestellung noch genug. Aus so vielen Farben eine übersichtliche Anzahl zusammenpassender Töne rauszusuchen, war gar nicht so einfach und mein Sinn für Farbsymmetrie (oder wie auch immer man das nennen mag) half da auch nur bedingt weiter.


Letztendlich sind es 10 Feen geworden. Jeweils 2 in einer Farbe, bis auf orange und rot, da ist es nur jeweils eine. Das wurmt mich ein bisschen, zumal 12 als Zahl auch cooler ist als 10. Aber erstens gab es da nicht so viele schöne Farbtöne und zweitens hätte das die Aufteilung von warm/kalt gestört. Was solls, 10 sind auch ok und zu zwölft wären sich die Feen bei dem kleinen Ring bestimmt auf die Füße getreten.


Noch ein Bild von weiter unten. Der Ring ist übrigens ein Stück Efeu, das ich mit weißer Wolle umwickelt habe, deshalb ist der auch so ungleichmäßig. Gefällt mir aber irgendwie, das sieht so urig aus. Zur Befestigung reichte eine Reißzwecke, so schwer ist Wolle ja nicht. Wie ich die an die (3m hohe) Decke bekommen habe, erzähle ich euch lieber nicht.


Und so sieht es aus, wenn ich im Bett liege und nach oben schaue. Besonders schön finde ich, dass sich das Mobile sogar dann langsam dreht, wenn Tür und Fenster geschlossen sind. Auch wenn dieser leichte Zug ansonsten eher gegen die Wohnung spricht ;)

Freitag, 19. November 2010

Schreib mal wieder

Um blogrelevante Nachrichten besser von privater Post trennen zu können, habe ich mir eine zusätzliche Mailadresse angelegt, unter der ihr mich zukünftig mit Lob, Fragen oder Drohmails (letzteres hoffentlich eher selten) bombardieren könnt.
Also, wenn es etwas gibt, was ihr mir schon immer mal sagen wolltet, was aber zu lang, zu privat oder zu allgemein für die Kommentarfunktion war, könnt ihr mich ab jetzt unter folgender Adresse erreichen (steht auch in der Leiste rechts):

info.with2hands@web.de

Natürlich freue ich mich auch "einfach so" über Post von meinen Lesern.  :)

Sonntag, 14. November 2010

Suche Topf, biete Deckel

Fingerlose Handschuhe sind was tolles. Ideal für die aktuellen Temperaturen, bei denen man sich mit richtigen Handschuhen total lächerlich machen, ganz ohne aber wiederum frieren würde. Man behält das Gefühl in den Fingern, kann sie aber trotzdem - wenn nötig - zum aufwärmen im Handteil der Stulpen verkriechen.
Nur was macht man, wenn es langsam Winter wird, man die Dinger aber so liebgewonnen hat, dass man nicht darauf verzichten will?


Man strickt sich Only Finger Gloves. Ich habe sie gesehen und fand die Idee so bescheuert, dass ich es ausprobieren musste. Die Teile sind quasi das Gegenstück zu fingerlosen Handschuhen und machen aus einem beliebigen Paar letzterer ein Paar normale Fingerhandschuhe. Bei wärmeren Temperaturen solo auch super zum Radfahren.


Das Garn ist ein Rest der Ninja Socks. Sollte ich irgendwann noch ein zweites Paar stricken, bekommt der Mittelfinger weniger Maschen, der ist nämlich etwas zu weit. Die Stickerei dient eigentlich nur der Kennzeichnung von links und rechts und besteht (wie auch die beiden Endpaper Mitts Paare) aus Resten des Most noble Birthday Present. Man sieht, dass ich im spontan-einfach-irgendwas-Sticken nicht wirklich geübt bin.

Samstag, 13. November 2010

Ronjaboots Pt. 2

Vielleicht erinnern sich einige von euch an die ersten Ronjaboots, die ich vor mittlerweile über zwei Jahren gestrickt habe. Dieses erste Paar nahm der Entdeckerkönig mit auf seine Reise durch den norwegischen Winter, also mussten für mich neue her.


Gleiche Anleitung  wie letztes Mal, allerdings eine Nummer kleiner und im Originalgarn gestrickt. Die Farbe heißt "Army" und ist eine Art graugrün; stellt euch einen dreckigen, mit Flechten und Moos bewachsenen Felsen vor. Zuerst waren sie vorne etwas eng, aber jetzt passen sie perfekt. Wenn ich so darüber nachdenke, gäben sie auch wundervolle Weihnachtsgeschenke ab.. Oder Schlafgelegenheiten für Eichhörnchen.

Dienstag, 9. November 2010

You spin my head right round

Ja, das Spinnrad steht :)

Ich konnte es natürlich nicht ertragen, die Teile über Nacht durchtrocknen zu lassen und musste es Freitag gleich fertigbauen. Die Anleitung hat mich durch ihre falsche oder besser gesagt inkonsequente farbliche Markierung der Schrauben etwas verwirrt, aber da am Ende genau die vier Schrauben im Tütchen übrigblieben, die ich vorher verzweifelt gesucht hatte, und es auch keine Stelle war, ohne die man nicht hätte weiterarbeiten können, kann ich darüber hinwegsehen. Wenn das Spinnradöl da ist, muss ich den Antriebsriemen wahrscheinlich eh nochmal abnehmen und an einigen unsittlichen Stellen rumfummeln, da kann ich das auch gleich beheben.

Zum Spinngefühl.. was soll ich sagen? Wundervoll. Wenn ich bedenke, wie mühselig dagegen die Arbeit mit der Handspindel ist. Man muss stehen (zumindest, wenn man nicht dauernd wickeln will) und die Hände müssen an allen Stellen gleichzeitig sein, während die Füße nur dumm in der Gegend rumstehen. Das Spinnrad ist bequem vom PC-Stuhl aus bedienbar, das Headsetkabel verheddert sich nicht im Garn, man kann an jeder beliebigen Stelle einfach stoppen und dass es viel viel schneller geht, muss ich wohl nicht mehr erwähnen.
Vor 5 Jahren hatte mir ein Freund meines Großvaters, der früher professionell Spinnräder gebaut hat, mal ein altes ausgeliehen, aber auch das war absolut kein Vergleich zu dem Ashford hier. Mag auch daran liegen, dass man durch den Quasi-Eigenbau einige Dinge und Funktionsweisen besser versteht, war bei der Harfe ja genauso.

Noch kurz was zu einem anderen Thema:
Sophies Tuch fehlen noch zwei Reihen plus abketten und mir ist das Garn ausgegangen. Zum Glück war die liebe Tichiro in der Lage mir jemanden zu vermitteln, der noch einen Rest des Garns übrig hat, sonst hätte ich sehr weit aufribbeln müssen.
Und an IRis: Hast du noch Interesse an der Mütze? Ich habe wieder etwas Platz in meinem Terminkalender. :)

Freitag, 5. November 2010

Was zum gucken

Endlich mal wieder :)

Ich habe eben mal das Chaos festgehalten, das der Spinnradbau gerade hier verursacht.


Das Holz ist teilweise etwas komisch. Die beiden Maid Uprights unten auf dem Bild zum Beispiel. Die sind beide gleich behandelt, trotzdem sieht der linke viel dunkler aus als der rechte. Der Adjusting Knob ist auch so dunkel, der Tension Knob dagegen ist wieder hell. Mal schauen, wie sich das weiter verhält.
Als nächstes werden Flyer und Spule auf dem Maiden Bar festgemacht und die schottische Bremse angebracht, danach werden die Wheel Supports auf die Base geschraubt. Selten soviel Fachsprech in einem Satz verwendet.

Ich habe aber auch noch was fertiges, das ich euch zeigen kann. Meine Postboks, in der ich die Briefe aufbewahre, die der Entdeckerkönig mir aus dem fernen Hordaland schickt.


Ein einfacher Versandkarton, beklebt mit schweineteurem Papier (gekauft bei der Hexe Zeniba in der Oberstadt), viel Liebe und noch mehr Ponal. Das Bild im Hintergrund hat mein Opa gemalt, 1931. Künstlerisch sicher nicht der Brüller, aber das einzige mir bekannte Gemälde von ihm, sonst hat er eher Baupläne gezeichnet.

Uuund zum Schluss noch ein kleiner Versuch. Einige von euch kennen sicher die Noms von Aimee Ray. Letztens verriet sie in ihrem Blog, wie die kleinen Fratze gemacht sind und ich musste unbedingt ausprobieren, ob das auch mit Fimo Air (welchen ich zuufälligerweise gerade da hatte) funktioniert.


Versteht mich nicht falsch, ich habe nicht vor, die Noms von Aimee nachzumachen. Nur muss ich gestehen, dass mir in dem Moment der freudigen Aufregung nichts kreativeres eingefallen ist. Die Farbe hält auch nicht besonders gut, deshalb muss da unbedingt noch eine Schicht Lack drüber.
Übrigens sortiere ich nur Reclams und Penguin Classics alphabetisch; das sind die einzigen Reihen von denen ich so viele habe, dass es sich lohnt.

3D Puzzle

.. zum selbstanmalen.

Dienstag bekam ich die Meldung, dass das Spinnrad das Haus verlassen hätte und Mittwoch Mittag stand schon der Postmann vor der Tür. Da ich darauf überhaupt nicht vorbereitet war, stand ich im Bademantel hinter der Tür. Und hatte natürlich weder Lasur noch Pinsel im Haus, was meine Geduld schon ziemlich strapaziert hat. Um wenigstens nicht ganz untätig zu sein, habe ich jedes Teil aus seiner Papierschutzhülle ausgewickelt, angeschmachtet und zurück in den Karton gelegt. Gestern war ich dann beim Baumarkt und habe sogar Bio-Lasur bekommen. Und wieder was gelernt: Niemals die billigsten Pinsel nehmen. Und mit Unterlage auf dem Boden arbeiten. Holzlasur in der Tastatur und auf dem Mousepad ist nicht so schön.

Eigentlich wollte ich jedes Teil einzeln lasieren, bevor ich mich ans zusammenbauen mache, aber wie soll das bei so einem spannenden Puzzle funktionieren, wenn ich es nicht mal bei nähen schaffe, erst alle Teile zuzuschneiden und sie dann erst zusammen zu nähen? Die Ausrede vor mir selbst lautete übrigens so, dass ich auf diese Weise z.B. das große Dingsi ("Base"), in dem unten die Füße stecken, schön rundum lasieren kann, ohne dass es zum trocknen irgendwo aufliegen muss, weil es ja auch den Füßen steht. Und wenn die Füße unten ein bisschen doof werden, ist das nicht so schlimm. Die Bauanleitung umfasst übrigens ganze 21 Seiten (wenn man den japanischen Text mitzählt) und lässt sich hier online einsehen. Sowas finde ich irgendwie nett; spart Papier, da man die Anleitung ja eigentlich nur einmal braucht. Die Bildchen sind auch süß, so ikea.

Der Text hinten auf der Lasurdose sagt übrigens "Für unbehandeltes Nadelholz im Innenbereich blabla, auf anderen Hölzern nur nach Vorversuch einsetzbar." Solche Sätze mag ich ja gar nicht. Was soll bei diesem Vorversuch denn passieren oder eben nicht passieren, damit man weiß, ob es geht? Und wie lange sollte man zwischen besagtem Versuch und großflächiger Verwendung warten, um sicher sein zu können, dass nichts passiert? Den Gefallen, bei Unverträglichkeit augenblicklich zu explodieren, tut einem Holz ja eher selten.