Heute war Bücherflohmarkt in der UB, bzw. um die UB herum. Da gibt es immer viele studienrelevante Wälzer von Ex-Studenten, viel Schund und viel "Also für einen Euro würde ich es nehmen..". Das Buch, wegen dem ich eigentlich dort war, gab es natürlich nicht (letztes Jahr habe ich es drei Mal gesehen!), dafür wanderten drei andere ins Rucksäckelchen. Schlauerweise waren wir mit dem Rad unterwegs, das hat die Kauflust etwas gebremst. Muss ja alles noch den Berg hoch!
Seit ich von meiner Mutter ein Tchibo-Handarbeitsbuch aus den 80ern geerbt, von der Mutter des Ninja-Papas ein dickes Handarbeitslexikon und von Bronwen das Buch über Wolle als textilen Rohstoff geschenkt bekommen habe, entwickelte sich bei mir ein Faible für alte Handarbeitsbücher. Die Bezeichnungen für Geräte und Arbeitsschritte sind manchmal etwas, eh, altertümlich, aber im Allgemeinen steht da viel mehr drin. In dem Büchlein oben sind so viele verschiedene Handarbeiten erklärt, und zwar nicht nur das Prinzip an sich mit ein paar Fotos, sondern mit richtig vielen Zeichnungen, Nähanleitungen, Mustern zum nacharbeiten. Also ungefähr das, was man heute in einem reinen Grundlagenbuch für die entsprechende Technik bekommt (wir erinnern uns an das Filethäkel-Grauen), nur eben für 15-20 verschiedene Techniken, in einem Buch zusammengefasst. Sowas gibt es heute gar nicht mehr.
Ähnliches gilt für das Webbuch. Da lernt man von vorne bis hinten, wie man von der Inspiration zum fertigen Stoff kommt. Die Namen für sämtliche Mini-Pups-Fädchen am Webstuhl werden erläutert, es ist sogar eine Anleitung zum Aufbau eines Webrahmens drin.. obwohl die Zuständigkeit, einem das zu erklären, ja eigentlich beim Hersteller / Verkäufer des Rahmens liegt.
Zu Theodor Storm.. joa. Es ist dick, es war günstig. Und von Storm habe ich noch nicht daheim. Kann man sicher mal gebrauchen :D
Weil ich gerade da war, noch eine kleine Impression vom Küchentisch:
Ein Körbchen für Brot konnten wir sowieso nicht gebrauchen, das liegt immer auf einem Brettchen und jeder schneidet nur soviel ab, wie er braucht, weil es sonst zu schnell trocken wird. Aber als Obstkorb finde ich ihn fast noch schöner. Der gruftige Teelichthalter gehört übrigens nicht mir. Wirklich!
Außerdem versuche ich mich gerade mit dem Gedanken anzufreunden, dass ich beim nächsten Umzug wohl nicht alle Vorräte, die sich hier angesammelt haben, mitnehmen kann. Gestern habe ich meine Wollkisten durchforstet und ein Fahrradkörbchen voll Sachen gepackt, die weg können.
Dazu später mehr, wenn ich Fotos von den einzelnen Teilen gemacht habe.
Samstag, 29. Oktober 2011
Donnerstag, 27. Oktober 2011
Hallo Welt, es gibt mich noch
Kaum zu glauben, aber wahr.
Da wohnt man monatelang quasi alleine in einer viel zu großen Wohnung, die Stadt ist ausgestorben und die Unisachen fauchen einen zwar ab und zu an, stellen aber keine wirkliche Bedrohung dar.. und plötzlich hat man wieder zwei Mitbewohner, überall rennen betrunkene/verwirrte Erstis rum und die Woche scheint viel zu kurz, um auch nur mit den Hausaufgaben hinterher zu kommen. Auf so aprupte Veränderungen im Lauf meiner Welt reagiere ich gerne etwas empfindlich, deswegen war es hier so ruhig. Vielleicht bleibt es auch noch eine weitere Weile still um mich, ich will euch da nichts versprechen, was ich am Ende nicht halten kann. Aber es fehlt mir schon sehr, das Texte schreiben und verwerfen, Fotos bearbeiten, Kommentare lesen.. Nur, worüber soll ich bloggen, wenn ich nichts tue, was einen Blogeintrag wert wäre? Meine altirischen Übersetzungen interessieren euch sicher nicht ganz so arg..
Als Sinnbild der Ruhelosigkeit, die hier gerade herrscht, kann ich euch nur dieses Zwischenstandsfoto von der Häkelgardine anbieten.
Im Vergleich zum letzten Mal nur ein knappes Motiv mehr, am Wochenende auf der Eckbank bei den Schwiegereltern zwischen Spaziergang und Mittagessen gehäkelt. Außerdem saß ich am Dienstag sechs Stunden im Zug und hatte als Unterhaltung nur einen Aufsatz meines Profs dabei. Dass ich auf einer so langen Fahrt mal die Handarbeit daheim vergessen würde, hätte ich auch nicht gedacht.
Da wohnt man monatelang quasi alleine in einer viel zu großen Wohnung, die Stadt ist ausgestorben und die Unisachen fauchen einen zwar ab und zu an, stellen aber keine wirkliche Bedrohung dar.. und plötzlich hat man wieder zwei Mitbewohner, überall rennen betrunkene/verwirrte Erstis rum und die Woche scheint viel zu kurz, um auch nur mit den Hausaufgaben hinterher zu kommen. Auf so aprupte Veränderungen im Lauf meiner Welt reagiere ich gerne etwas empfindlich, deswegen war es hier so ruhig. Vielleicht bleibt es auch noch eine weitere Weile still um mich, ich will euch da nichts versprechen, was ich am Ende nicht halten kann. Aber es fehlt mir schon sehr, das Texte schreiben und verwerfen, Fotos bearbeiten, Kommentare lesen.. Nur, worüber soll ich bloggen, wenn ich nichts tue, was einen Blogeintrag wert wäre? Meine altirischen Übersetzungen interessieren euch sicher nicht ganz so arg..
Als Sinnbild der Ruhelosigkeit, die hier gerade herrscht, kann ich euch nur dieses Zwischenstandsfoto von der Häkelgardine anbieten.
Im Vergleich zum letzten Mal nur ein knappes Motiv mehr, am Wochenende auf der Eckbank bei den Schwiegereltern zwischen Spaziergang und Mittagessen gehäkelt. Außerdem saß ich am Dienstag sechs Stunden im Zug und hatte als Unterhaltung nur einen Aufsatz meines Profs dabei. Dass ich auf einer so langen Fahrt mal die Handarbeit daheim vergessen würde, hätte ich auch nicht gedacht.
Freitag, 14. Oktober 2011
Zaubersocken
Geburtstagsgeschenk von Frau Fiene. Und vor zwei Jahren hat sie noch behauptet, sie könne nicht stricken.
Danke Süße :*
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Leben ist anstrengend
Die Uni hat zwar offiziell noch nicht wieder angefangen, aber ich nutze zur Zeit den stadtübergreifenden Motivationsschub, um an Hausarbeiten weiter zu schreiben, deswegen tut sich handarbeitstechnisch im Moment nicht viel.
Letztes Wochenende war ich bei meinen Großeltern zu Besuch, Geburtstage nachfeiern. Catkin durfte nicht mit, da ich zu dem Zeitpunkt noch keine ausgedruckte Anleitung hatte und das sowieso zu kompliziert für Zugfahrten ist. Aber meine Oma freut sich immer so, wenn ich ihr ein neues Projekt zeige, also habe ich die Häkelgardine eingepackt und im Laufe des Besuchs das zweite Knäul aufgebraucht. Durch den Transport im Rucksack ist das Teil mittlerweile auch etwas zerknäult, aber das gibt sich nach dem spannen ja wieder.
Die vier Motive sind zusammen 53cm breit, insgesamt brauche ich 90cm. Das ist ein bisschen doof, weil die Gardine mit sieben Motiven zu kurz, mit acht aber schon zu lang werden würde. Muss ich mal am "lebenden Modell" testen, wenn wir nächste Woche zu Besuch sind.
Bei Catkin geht es auch voran, wenigstens ein bisschen. Part I ist beendet und das schwarze Garn wurde feierlich durchtrennt. Jetzt geht es erstmal nur mit grün weiter. Die ersten zwei, drei Reihen von Sektion II waren der Horror, weil man bei dem neuen Muster dauernd verrutscht und ja noch keine Grundlage da ist, die einem verraten könnte, ob man noch richtig ist oder das Muster schon seit 50 Maschen um ein Kästchen versetzt liest. Da musste ich echt viel zurückstricken und neu machen. Das war auch das allererste Mal, dass ich mir gewünscht habe, die Designerin hätte mehr Marker verwendet; normalerweise spar ich mir die Marker nämlich ganz, weil ich sie unnötig finde.
Mittlerweile erkennt man das Muster ganz gut, sodass ich eventuelle Fehler leichter entdecke und beheben kann. Mit etwas Wohlwollen lässt sich auch die eckige Form (siehe Marker) schon erahnen. Es sind sogar schon zwei Knopflöcher drin.
Aber jetzt erstmal wieder Hausarbeit. Man kommt ja sonst zu nichts.
Letztes Wochenende war ich bei meinen Großeltern zu Besuch, Geburtstage nachfeiern. Catkin durfte nicht mit, da ich zu dem Zeitpunkt noch keine ausgedruckte Anleitung hatte und das sowieso zu kompliziert für Zugfahrten ist. Aber meine Oma freut sich immer so, wenn ich ihr ein neues Projekt zeige, also habe ich die Häkelgardine eingepackt und im Laufe des Besuchs das zweite Knäul aufgebraucht. Durch den Transport im Rucksack ist das Teil mittlerweile auch etwas zerknäult, aber das gibt sich nach dem spannen ja wieder.
Die vier Motive sind zusammen 53cm breit, insgesamt brauche ich 90cm. Das ist ein bisschen doof, weil die Gardine mit sieben Motiven zu kurz, mit acht aber schon zu lang werden würde. Muss ich mal am "lebenden Modell" testen, wenn wir nächste Woche zu Besuch sind.
Bei Catkin geht es auch voran, wenigstens ein bisschen. Part I ist beendet und das schwarze Garn wurde feierlich durchtrennt. Jetzt geht es erstmal nur mit grün weiter. Die ersten zwei, drei Reihen von Sektion II waren der Horror, weil man bei dem neuen Muster dauernd verrutscht und ja noch keine Grundlage da ist, die einem verraten könnte, ob man noch richtig ist oder das Muster schon seit 50 Maschen um ein Kästchen versetzt liest. Da musste ich echt viel zurückstricken und neu machen. Das war auch das allererste Mal, dass ich mir gewünscht habe, die Designerin hätte mehr Marker verwendet; normalerweise spar ich mir die Marker nämlich ganz, weil ich sie unnötig finde.
Mittlerweile erkennt man das Muster ganz gut, sodass ich eventuelle Fehler leichter entdecke und beheben kann. Mit etwas Wohlwollen lässt sich auch die eckige Form (siehe Marker) schon erahnen. Es sind sogar schon zwei Knopflöcher drin.
Aber jetzt erstmal wieder Hausarbeit. Man kommt ja sonst zu nichts.
Sonntag, 9. Oktober 2011
Streifzug durch den Morgenwald
Achtung, schlechter Wortwitz.
Heute Morgen bin ich kurz nach acht aufgestanden und gleich nach dem ersten Tee mit der Kamera in den Wald gestiefelt. Die Sonne stand schon erstaunlich hoch, hatte aber noch nicht genug Kraft, den Märchennebel aufzulösen, der dort herrschte. Eine schöne Kulisse, um mal das Tuch aus der norwegischen Wolle abzulichten.
Gestrickt nach Dream Stripes von Cailliau Berangere. Das Garn ist Rauma Finullgarn in grasgrün und hellpetrol (noch nicht so hell, dass man es als türkis bezeichnen müsste), gekauft vor einem halben Jahr in Bergen, als ich den Ninja besucht habe. Nadelstärke war 3,0.
Mitten im Sommer, lange nach dem 17. Mai (zu diesem Anlass kaufen die Norweger wohl immer ihre Husfliden-Läden leer) ging mir kurz vor Schluss das petrolfarbene Garn aus. Und der Ninja war auch schon auf Tour, sodass ich ihn nicht fragen konnte.
Da geschah das unmöglich geglaubte: Ein Freund aus Oslo schickte mir ein Päckchen mit einem neuen Knäul.. aus der gleichen Partie! Ich konnte es kaum glauben. Entweder ist diese Farbe bei Norwegern vollkommen unbeliebt oder Rauma färbt in so riesigen Bottichen, dass alle Läden ein halbes Jahr lang die gleiche Partie führen können.
Zurück in der Gegenwart gab langsam der Akku der Kamera den Geist auf und ich wollte auch fertig sein mit Fotos machen, bevor die ersten Jogger und Sonntagsspaziergänger auftauchen. Also Hände in die Manteltaschen und ab nach Hause. Auf dem Weg musste ich sie allerdings doch noch mal rauskramen, das sah einfach zu schön aus.
Und daheim angekommen schien die Sonne so schön ins Treppenhaus, dass ich auch da mal schnell anhalten musste.
Überhaupt gäbe unser Treppenhaus einen tollen neutralen Fotohintergrund ab, wenn es mir nicht viel zu peinlich wäre, mich in Anwesenheit der Putzfrauen und zum Bus hetzenden Studenten zum Affen zu machen. Zum Glück schliefen die eben alle noch. Und haben den schönen Märchennebel verpasst. Ätsch.
Heute Morgen bin ich kurz nach acht aufgestanden und gleich nach dem ersten Tee mit der Kamera in den Wald gestiefelt. Die Sonne stand schon erstaunlich hoch, hatte aber noch nicht genug Kraft, den Märchennebel aufzulösen, der dort herrschte. Eine schöne Kulisse, um mal das Tuch aus der norwegischen Wolle abzulichten.
Gestrickt nach Dream Stripes von Cailliau Berangere. Das Garn ist Rauma Finullgarn in grasgrün und hellpetrol (noch nicht so hell, dass man es als türkis bezeichnen müsste), gekauft vor einem halben Jahr in Bergen, als ich den Ninja besucht habe. Nadelstärke war 3,0.
Mitten im Sommer, lange nach dem 17. Mai (zu diesem Anlass kaufen die Norweger wohl immer ihre Husfliden-Läden leer) ging mir kurz vor Schluss das petrolfarbene Garn aus. Und der Ninja war auch schon auf Tour, sodass ich ihn nicht fragen konnte.
Da geschah das unmöglich geglaubte: Ein Freund aus Oslo schickte mir ein Päckchen mit einem neuen Knäul.. aus der gleichen Partie! Ich konnte es kaum glauben. Entweder ist diese Farbe bei Norwegern vollkommen unbeliebt oder Rauma färbt in so riesigen Bottichen, dass alle Läden ein halbes Jahr lang die gleiche Partie führen können.
Zurück in der Gegenwart gab langsam der Akku der Kamera den Geist auf und ich wollte auch fertig sein mit Fotos machen, bevor die ersten Jogger und Sonntagsspaziergänger auftauchen. Also Hände in die Manteltaschen und ab nach Hause. Auf dem Weg musste ich sie allerdings doch noch mal rauskramen, das sah einfach zu schön aus.
Und daheim angekommen schien die Sonne so schön ins Treppenhaus, dass ich auch da mal schnell anhalten musste.
Überhaupt gäbe unser Treppenhaus einen tollen neutralen Fotohintergrund ab, wenn es mir nicht viel zu peinlich wäre, mich in Anwesenheit der Putzfrauen und zum Bus hetzenden Studenten zum Affen zu machen. Zum Glück schliefen die eben alle noch. Und haben den schönen Märchennebel verpasst. Ätsch.
Mittwoch, 5. Oktober 2011
Croissant from Outer Space
Kehren wir nach diesem kleinen Exkurs wieder zum eigentlichen Thema zurück. Knäule sind gewickelt und die Maschenprobe gestrickt.
Da ich relativ locker stricke, hatte ich sie vorausschauend gleich in Nadelstärke 3,0 gestrickt (empfohlen war 3,5) und zumindest von der Breite her passte es auch gut. Danach kribbelte es mir natürlich ziemlich in den Fingern, aber ich musste noch auf die letzte Antwort von Anny bezüglich der Streifen in Part I warten. Diese Sektion gibt es wahlweise in einfarbig glatt rechts oder gestreift mit der Kontrastfarbe. Anny entschied sich für die gestreifte Version, das war auch mein Favorit. Bei so kontrastreichen Farben wie grün und schwarz wirkt der Bruch zwischen Sektion I und II nicht so hart, wenn die Kontrastfarbe auch im ersten Teil schon Verwendung findet. Die einfarbige Version funktioniert meiner Meinung nach nur bei Farben, die sich sowieso schon ähnlich sind. Sonst sieht es gestückelt aus.
Vorgestern (das ist erst zwei Tage her?!) konnte ich dann endlich anfangen. Wer das Teil auch noch stricken will.. lasst euch gesagt sein, der Fehlerteufel ist hier besonders erbarmungslos. Am Anfang werden sowohl in den Hin- als auch in den Rückreihen Zunahmen gemacht, das macht es extrem schwer, nach einem Fehler zurück zu ribbeln (ok, das ribbeln ist einfach..) und danach alle Maschen wieder an der richtigen Stelle auf die Nadeln zu bekommen. Also Augen auf und keine Filmchen nebenher schauen.
Trotzdem entdeckte ich bei Reihe 15 schon den ersten Fehler. Eigentlich war es nur was kleines und vielleicht wäre es Anny gar nicht aufgefallen, aber wenn ich mit so teurem Material und noch dazu für jemand anderen stricke, muss es auch perfekt werden. Ihr kennt das sicher.. Auch wenn es nicht auffällig ist, man weiß einfach, dass es da ist und es stört einen maßlos. Also alles nochmal aufgeribbelt und neu angefangen. Diesmal doch mit Nadelstärke 3,5, weil ich so ein bisschen fester stricken kann, was letztendlich gleichmäßiger wird als wenn ich mit 3,0 locker stricke. Außerdem ist der Übergang von der Holznadel zum Metallteil bei den 3,0-Nadeln ein bisschen störrisch, das machte keinen Spaß. Hätte ich 3,25er Nadeln, das wäre ihr Einsatz gewesen. Hab ich aber nicht, also muss es auch mit 3,5 gehen.
Letztendlich musste ich noch zwei Mal neu anfangen, bevor es dann endlich richtig wurde und richtig blieb. Mittlerweile habe ich etwas fabriziert, was ein bisschen wie ein extraterrestrisches Kleingebäck aussieht.
Das Bild ist schon wieder etwas veraltet, gestern Nachmittag kam noch der sechste grüne Streifen dazu. Erinnert ihr euch noch daran, als ich meinte, der gestreifte Teil sei langweilig? Ich nehms zurück.
Da ich relativ locker stricke, hatte ich sie vorausschauend gleich in Nadelstärke 3,0 gestrickt (empfohlen war 3,5) und zumindest von der Breite her passte es auch gut. Danach kribbelte es mir natürlich ziemlich in den Fingern, aber ich musste noch auf die letzte Antwort von Anny bezüglich der Streifen in Part I warten. Diese Sektion gibt es wahlweise in einfarbig glatt rechts oder gestreift mit der Kontrastfarbe. Anny entschied sich für die gestreifte Version, das war auch mein Favorit. Bei so kontrastreichen Farben wie grün und schwarz wirkt der Bruch zwischen Sektion I und II nicht so hart, wenn die Kontrastfarbe auch im ersten Teil schon Verwendung findet. Die einfarbige Version funktioniert meiner Meinung nach nur bei Farben, die sich sowieso schon ähnlich sind. Sonst sieht es gestückelt aus.
Vorgestern (das ist erst zwei Tage her?!) konnte ich dann endlich anfangen. Wer das Teil auch noch stricken will.. lasst euch gesagt sein, der Fehlerteufel ist hier besonders erbarmungslos. Am Anfang werden sowohl in den Hin- als auch in den Rückreihen Zunahmen gemacht, das macht es extrem schwer, nach einem Fehler zurück zu ribbeln (ok, das ribbeln ist einfach..) und danach alle Maschen wieder an der richtigen Stelle auf die Nadeln zu bekommen. Also Augen auf und keine Filmchen nebenher schauen.
Trotzdem entdeckte ich bei Reihe 15 schon den ersten Fehler. Eigentlich war es nur was kleines und vielleicht wäre es Anny gar nicht aufgefallen, aber wenn ich mit so teurem Material und noch dazu für jemand anderen stricke, muss es auch perfekt werden. Ihr kennt das sicher.. Auch wenn es nicht auffällig ist, man weiß einfach, dass es da ist und es stört einen maßlos. Also alles nochmal aufgeribbelt und neu angefangen. Diesmal doch mit Nadelstärke 3,5, weil ich so ein bisschen fester stricken kann, was letztendlich gleichmäßiger wird als wenn ich mit 3,0 locker stricke. Außerdem ist der Übergang von der Holznadel zum Metallteil bei den 3,0-Nadeln ein bisschen störrisch, das machte keinen Spaß. Hätte ich 3,25er Nadeln, das wäre ihr Einsatz gewesen. Hab ich aber nicht, also muss es auch mit 3,5 gehen.
Letztendlich musste ich noch zwei Mal neu anfangen, bevor es dann endlich richtig wurde und richtig blieb. Mittlerweile habe ich etwas fabriziert, was ein bisschen wie ein extraterrestrisches Kleingebäck aussieht.
Das Bild ist schon wieder etwas veraltet, gestern Nachmittag kam noch der sechste grüne Streifen dazu. Erinnert ihr euch noch daran, als ich meinte, der gestreifte Teil sei langweilig? Ich nehms zurück.
Samstag, 1. Oktober 2011
Anleitung: Knäule wickeln
Ich kann es fast hören: "WTF? Ist sie nun endgültig durchgeknallt? Zum Garn aufwickeln braucht es nun wirklich keine Anleitung!"
Dass ihr das könnt, ist mir klar. Ich will euch nur ein paar Tipps geben, die euch die Arbeit erleichtern und vielleicht dazu beitragen können, dass das Ergebnis schöner wird. Und vielleicht kann ich sogar ein paar Fragen beantworten.
Fangen wir mal mit was Grundsätzlichem an, was in diesem Zusammenhang noch wichtig wird: Wolle ist elastisch. Ziemlich sogar. Ich demonstrier euch das mal an einem Stück KnitPicks Shadow (Lacegarn, 100% Merino):
Festgezogene Knoten in Lacegarn sind zugegeben schwer zu erkennen, deswegen habe ich sie zusätzlich mit Pfeilen markiert. Wie ihr seht, sind die Knoten im entspannten Zustand 10cm voneinander entfernt (oben). Im gespannten Zustand ist der gleiche Garnabschnitt plötzlich 1,5cm länger (unten). Das ist ein ganzer Haufen. Umgerechnet auf 1m sind das schon 15cm. Und umgerechnet auf ein 400m-Knäul ganze 60m!
Früher habe ich meine Knäule "einfach so" gewickelt, Faden um drei Finger, wickeln wickeln, um 90 Grad drehen, wickeln wickeln, wieder drehen, weiterwickeln. Das Garn wurde dabei unter Spannung aufgewickelt und das Knäul wurde fest und kompakt. Ganz im Gegensatz zu gekauften Knäulen, die immer fluffig-weich daherkamen und in denen das Garn entspannt dalag. Dass das irgendwie besser war, konnte ich mir schon denken, denkt an die 60m "Spannungszugabe". Entspannte Wolle ist genauso glücklich wie entspannte Menschen. Ich hatte sogar das Gefühl, dass durch die feste Wickeltechnik ein wenig Elastizität verloren ging, vor allem, wenn das Knäul längere Zeit gelagert und nicht sofort verstrickt wurde. Nur, "lockerer wickeln" sagt sich so leicht.
Irgendwann fand ich genau darüber einen Artikel im Internet und einen kleinen feinen Trick, mit dem sich ganz leicht entspannte Knäule zaubern lassen.
Vorhang auf für.. meine rechte Hand.
Ihr fangt ganz normal an: Garn nehmen, um drei Finger wickeln, bis ihr eine gute Grundlage habt.
Das Grundknäul wird um 90 Grad gedreht und ihr wickelt es ein.
Der Trick dabei: Umwickelt nicht nur die Wolle, sondern zusätzlich 1-2 Finger eurer Hand.
Dann zieht ihr vorsichtig die Finger raus, dreht das Knäul und wickelt weiter, wieder mit den Fingern als Abstandhalter. Am Anfang reichen 1-2 Finger. Finger rausziehen, Knäul drehen, weiterwickeln.
Je größer das Knäul wird, desto mehr Finger nehme ich. Am Ende sind es meistens alle vier, bei sehr großen Knäulen benutze ich sogar noch den Daumen.
Toller Nebeneffekt: Das Knäul kann euch nicht mehr aus der Hand und in die Hände staubiger Sofaecken oder spielwütiger Katzen fallen.
Am Ende habt ihr ein Knäul, das um einiges größer sein dürfte als ein fest gewickeltes, dafür hat das Garn aber auch schön viel Platz. Wenn ihr an einem Faden aus einer tieferliegenden Wickelschicht zieht, sollte es sich spannen und wieder entspannen können. Das Garn behält in der Länge seine Elastizität und im Querschnitt seine Form, weil es nicht von den außenliegenden Schichten plattgedrückt wird.
Toll, oder?
Zum Abschluss habe ich noch was Wissenswertes für die Wickelunwilligen, die sich fragen, warum man überhaupt Wolle umwickeln muss. Warum wird manches Garn in Strängen und nicht in Knäulen verkauft?
Auf die Frage gibt es mehrere Antworten, mir fallen spontan drei ein.
Die erste, die auch erklärt, warum mittlerweile sogar große Konzerne diese Form wählen (Opal handgefärbt zB.): Es ist eine ungewöhnliche Form, es sieht neu und besonders aus. Das trägt bestimmt zur Steigerung der Verkaufszahlen bei.
Die zweite, die vor allem bei Farbverlaufsgarnen wichtig ist: Man sieht die ganze Wolle auf einmal. Bei einem Knäul kann man immer nur die äußere Schicht sehen. Wenn man sich zB. ein oder zwei Knäul Kauni Effekt-Lacegarn ansieht, würde man weder vermuten, dass es sich bei beiden um die gleiche Farbe (EQ, Regenbogen) handelt, noch, dass am Ende sowas (Bild kommt von hier) dabei rauskommt. Mittlerweile scheint Kauni das eingesehen zu haben und stellt seine Garne auf der Firmen-HP so vor. Man sieht sofort, was einen erwartet.
Die dritte Antwort ist vor allem bei handgefärbten Garnen, kleinen Firmen und Privat-Färbern zutreffend: Die Wolle wird im Strang gefärbt. Sie danach wieder in Knäul-Form zu bringen, kostet Zeit, Arbeit und letztendlich Geld; indem man diese Aufgabe dem Kunden überlässt, kann man das Garn günstiger anbieten. Das ist wie bei Ikea: der Kunde nimmt das flache Päckchen mit nach Hause und übernimmt die Endmontage selbst. Das kann lange dauern und nervig sein, aber am Ende ist man trotzdem glücklich.
Dass ihr das könnt, ist mir klar. Ich will euch nur ein paar Tipps geben, die euch die Arbeit erleichtern und vielleicht dazu beitragen können, dass das Ergebnis schöner wird. Und vielleicht kann ich sogar ein paar Fragen beantworten.
Fangen wir mal mit was Grundsätzlichem an, was in diesem Zusammenhang noch wichtig wird: Wolle ist elastisch. Ziemlich sogar. Ich demonstrier euch das mal an einem Stück KnitPicks Shadow (Lacegarn, 100% Merino):
Festgezogene Knoten in Lacegarn sind zugegeben schwer zu erkennen, deswegen habe ich sie zusätzlich mit Pfeilen markiert. Wie ihr seht, sind die Knoten im entspannten Zustand 10cm voneinander entfernt (oben). Im gespannten Zustand ist der gleiche Garnabschnitt plötzlich 1,5cm länger (unten). Das ist ein ganzer Haufen. Umgerechnet auf 1m sind das schon 15cm. Und umgerechnet auf ein 400m-Knäul ganze 60m!
Früher habe ich meine Knäule "einfach so" gewickelt, Faden um drei Finger, wickeln wickeln, um 90 Grad drehen, wickeln wickeln, wieder drehen, weiterwickeln. Das Garn wurde dabei unter Spannung aufgewickelt und das Knäul wurde fest und kompakt. Ganz im Gegensatz zu gekauften Knäulen, die immer fluffig-weich daherkamen und in denen das Garn entspannt dalag. Dass das irgendwie besser war, konnte ich mir schon denken, denkt an die 60m "Spannungszugabe". Entspannte Wolle ist genauso glücklich wie entspannte Menschen. Ich hatte sogar das Gefühl, dass durch die feste Wickeltechnik ein wenig Elastizität verloren ging, vor allem, wenn das Knäul längere Zeit gelagert und nicht sofort verstrickt wurde. Nur, "lockerer wickeln" sagt sich so leicht.
Irgendwann fand ich genau darüber einen Artikel im Internet und einen kleinen feinen Trick, mit dem sich ganz leicht entspannte Knäule zaubern lassen.
Vorhang auf für.. meine rechte Hand.
Ihr fangt ganz normal an: Garn nehmen, um drei Finger wickeln, bis ihr eine gute Grundlage habt.
Das Grundknäul wird um 90 Grad gedreht und ihr wickelt es ein.
Der Trick dabei: Umwickelt nicht nur die Wolle, sondern zusätzlich 1-2 Finger eurer Hand.
Dann zieht ihr vorsichtig die Finger raus, dreht das Knäul und wickelt weiter, wieder mit den Fingern als Abstandhalter. Am Anfang reichen 1-2 Finger. Finger rausziehen, Knäul drehen, weiterwickeln.
Je größer das Knäul wird, desto mehr Finger nehme ich. Am Ende sind es meistens alle vier, bei sehr großen Knäulen benutze ich sogar noch den Daumen.
Toller Nebeneffekt: Das Knäul kann euch nicht mehr aus der Hand und in die Hände staubiger Sofaecken oder spielwütiger Katzen fallen.
Am Ende habt ihr ein Knäul, das um einiges größer sein dürfte als ein fest gewickeltes, dafür hat das Garn aber auch schön viel Platz. Wenn ihr an einem Faden aus einer tieferliegenden Wickelschicht zieht, sollte es sich spannen und wieder entspannen können. Das Garn behält in der Länge seine Elastizität und im Querschnitt seine Form, weil es nicht von den außenliegenden Schichten plattgedrückt wird.
Toll, oder?
Zum Abschluss habe ich noch was Wissenswertes für die Wickelunwilligen, die sich fragen, warum man überhaupt Wolle umwickeln muss. Warum wird manches Garn in Strängen und nicht in Knäulen verkauft?
Auf die Frage gibt es mehrere Antworten, mir fallen spontan drei ein.
Die erste, die auch erklärt, warum mittlerweile sogar große Konzerne diese Form wählen (Opal handgefärbt zB.): Es ist eine ungewöhnliche Form, es sieht neu und besonders aus. Das trägt bestimmt zur Steigerung der Verkaufszahlen bei.
Die zweite, die vor allem bei Farbverlaufsgarnen wichtig ist: Man sieht die ganze Wolle auf einmal. Bei einem Knäul kann man immer nur die äußere Schicht sehen. Wenn man sich zB. ein oder zwei Knäul Kauni Effekt-Lacegarn ansieht, würde man weder vermuten, dass es sich bei beiden um die gleiche Farbe (EQ, Regenbogen) handelt, noch, dass am Ende sowas (Bild kommt von hier) dabei rauskommt. Mittlerweile scheint Kauni das eingesehen zu haben und stellt seine Garne auf der Firmen-HP so vor. Man sieht sofort, was einen erwartet.
Die dritte Antwort ist vor allem bei handgefärbten Garnen, kleinen Firmen und Privat-Färbern zutreffend: Die Wolle wird im Strang gefärbt. Sie danach wieder in Knäul-Form zu bringen, kostet Zeit, Arbeit und letztendlich Geld; indem man diese Aufgabe dem Kunden überlässt, kann man das Garn günstiger anbieten. Das ist wie bei Ikea: der Kunde nimmt das flache Päckchen mit nach Hause und übernimmt die Endmontage selbst. Das kann lange dauern und nervig sein, aber am Ende ist man trotzdem glücklich.
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