Donnerstag, 22. Dezember 2011

Ende im Gelände


Hiermit verabschiede ich mich für dieses Jahr aus dem Blog. Ich wünsche allen Lesern ein frohes Fest, welches auch immer ihr feiern mögt, und sei es nur das der Erleichterung, dass der ganze Wahnsinn nach Weihnachten wieder für ein Jahr in die Kartons wandert. 

Habt Spaß, sitzt nicht so viel vor dem Computer, feiert mit ein paar lieben Menschen, esst, bis nichts mehr reingeht. Passt auf, dass ihr beim Rutsch ins neue Jahr die richtige Abfahrt nehmt und euch nicht in der nächsten Hecke verschrammte Nasen holt. 
Wir sehen uns nach Neujahr, es gibt ja noch ein paar Projekte vorzustellen. Außerdem habe ich Pläne geschmiedet, aber dazu nach den Feiertagen mehr. Möge 2012 grandios werden, für alle.

Julenisse auf Abwegen

Eben klingelte der Mann von der Post. Freudig rannte ich ihm entgegen, eine Tafel Schokolade in der Hand (ist ja Weihnachten), ich dachte, es sei mein Päckchen vom Wollschaf. Aber irgendwie war es zu klein.. und zu schwer.
Wieder in der Wohnung schaute ich auf den Absender, bzw. dorthin, wo der normalerweise steht. War keiner da. Nur meine Adresse in einer linksgeneigter Mädchenschrift, die ich auch nach längerer Betrachtung nicht identifizieren konnte. Immerhin kommt es aus Deutschland, das verrät der DHL-Aufkleber. Ob man mit der Sendungsnummer herausfinden kann, in welcher Poststelle das Paket abgegeben wurde?

Die einzigen Hinweise auf Herkunft, Zweck und Inhalt des Päckchens sind folgende:



Mysteriös, mysteriös.
Ich bin verwirrt, aber ich nehme an, das war auch Sinn der Sache. Also lieber Weihnachtswichtel, falls du hier mitliest: Die Überraschung ist gelungen. Ich habe keinen Plan, wer du bist und was sich in dem Päckchen verbirgt. Die fehlenden Rechtschreibfehler auf dem Hinweisschild sprechen gegen Milzbrand oder Bombe, aber das könnte auch ein Trick sein. Ich hoffe, das Kribbeln in den Fingern kommt von der Aufregung und ist kein erstes Anzeichen für eine Vergiftung mit wasauchimmer. Soviel zur allgemeindeutschen Paranoia.

Ich versuche stark zu bleiben und packe das Ding mit in die große blaue Tüte mit den anderen Geschenken. Zur Not müssen die Ninjaeltern es mir eben bis Heiligabend wegnehmen, damit ich nicht schwach werde.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Kurz vor knapp

Auch ich bin mit den Weihnachtsgeschenken mittlerweile durch, sogar Fotos konnte ich noch machen. Das Wetter ist im Moment in vielerlei Hinsicht nicht ideal, aber die Sachen müssen eingepackt und verschenkt werden, da kann man auf schlechtes Licht keine Rücksicht nehmen.


Das Garn war Schoppel Admiral 4-fach, selbst gefärbt. Das Muster hatte ich irgendwo auf Ravelry gefunden, aber leider nur den Chart abgemalt und die Anleitung später nicht wiedergefunden. Dummes Kind.
Diese Socken hatte ich hier schonmal kurz angesprochen. Fertig gestrickt waren sie schon Ende September, vor dem Fäden vernähen habe ich mich bis vorgestern gedrückt. Da die verschenkt werden, habe ich sie sogar geblockt, was schon einen ziemlichen Unterschied zu der Knäulesocke aus dem Post vom September macht. Ich glaube, das mach ich bei Socken jetzt immer. Andere Sachen spannt man ja auch.

Dem Geheimprojekt wurde die selbe Prozedur zuteil, auch da hat sich das Muster nochmal schön gelegt. Fotos gibt es nach Weihnachten.

Außerdem konnte ich es mir nach der Panne am Samstag nicht verkneifen, mit dem neu gekauften Essig gleich nochmal was zu färben. Jetzt ist von der Wolle sowieso nicht mehr genug für das ursprüngliche Projekt übrig, da kann ich den Rest auch gleich in den Farbtopf werfen und rumexperimentieren.


Mir persönlich etwas zu hell und zuviel gelb. Der Fehler lag wahrscheinlich darin, dass ich mit gelb angefangen habe und naja.. Wenn man einen neuen Bohrer hat, sieht alles aus wie eine Wand.


Das Blau hätte einen höheren Schwarzanteil vertragen können. Irgendwie bin ich viel zu zögerlich, was die Menge an Farbpulver angeht, gleiches Problem wie beim malen. Im Farbbecher sieht das immer so dunkel aus und aufgetragen wird es dann doch wieder nur pastell. Hilft nur weiter üben.

Was ich mit der Wolle anstellen soll, weiß ich noch überhaupt nicht. Am liebsten würde ich sie jemandem abgeben, der was tolles daraus macht. Mir geht es im Moment eher um die Übung und - wer hätte das gedacht - ganz einfach das Rumpanschen mit Wolle und Farbe.

Da Bronwen gestern auch schon Schneebilder gezeigt hat, hier noch eins vom Zauberberg am Nachmittag, kurz nachdem ich ihren Post gelesen hatte.

Sonntag, 18. Dezember 2011

Weiße Weihnacht..

.. kann mich mal. Alternativtitel: Ich färb mir einen Farbkreis, Teil 2.

Man stelle sich vor, es ist Samstag Abend auf dem Zauberberg, die Mitbewohner sind ausgeflogen und man stellt fest, dass man noch 400g Falklandkammzug und Farben im Haus hat. Dass diese 400g eigentlich für ein ganz anderes Projekt gedacht waren, sei nur am Rande erwähnt.
Man stapft also in die Küche, stellt Töpfe bereit, kramt die Waage raus, weicht schonmal die Wolle ein.. und holt eine fast leere Flasche weißen Essig aus dem Schrank. Grmpf.

Für eine Portion Wolle hat es zum Glück noch gereicht und für morgen stehen gleich zwei Flaschen Essig auf der Einkaufsliste. Davon wandert eine unverzüglich in die Wollkiste, als Reserve für schlechte Zeiten, sprich Samstag Abende.


113g regenbogenfarbene Falklandwolle, kompakt zusammengehäkelt. Fängt bei goldgelb an, geht über orange, rot, lila, blau und grün wieder zurück zu quietschegelb. Dass da zwei Mal gelb vorkommt, war mein Fehler und eigentlich nicht geplant. Gefällt mir aber trotzdem ganz gut.


Nochmal ausgebreitet, so sieht das gleich viel eindrucksvoller aus. Demnächst besorge ich mir mal eine große weiße Styroporplatte, dann habt ihr nicht immer die dreckige Heizung mit im Bild. Die Wolle würde sich so schon wunderbar als Sitzkissen machen oder einfach als Deko für die Wand. Könnte man natürlich auch verspinnen und zum Beispiel navajo-verzwirntes Garn mit langen Farbverläufen draus machen, oder den Kammzug teilen und zwei komplette Verläufe Verläufe spinnen, oder von gelb zu grün und wieder zurück. Oder fractal spinning ausprobieren. Oder was ganz wildes. Die Möglichkeiten sind endlos. Und bunt.

Montag, 12. Dezember 2011

Weihnachtspost

Weihnachten.. unendliche Verwandte. Wir schreiben das Jahr 2011. Dies sind die Abenteuer des Ein-Frau-Unternehmens teli, das unterwegs ist, um alle lieben Menschen in seinem Leben glücklich zu machen.

Eigentlich hatte ich vor, dieses Jahr alle Weihnachtskarten selbst zu malen. Liebevoll auf dickem Aquarellkarton, am besten jede mit einem anderen Motiv. Kleine Schneelandschaften, Rentiere, Winterwälder, leuchtende Sterne in der Nacht. Soweit die Theorie.
In der Praxis hatte ich gerade mal Zeit für eine Karte (und eine halbe, die wohl nicht mehr fertig wird). In Gedanken war ich also schon auf dem Weg zur Kinderkiste, um doch schnöde kommerzielle Karten zu kaufen, als mir eine Idee kam.

Original und Fälschung

Karte eingescannt, ein bisschen hübsch gemacht und im Drogeriemarkt als Foto wieder ausgedruckt.


Da es die Option "als Postkarte" bei den Automaten leider nicht gab (Marktlücke, Kodak!), habe ich von hinten noch dickes Papier aufgeklebt, damit sich die Rückseite schön beschreiben lässt. War etwas Fummelarbeit, da die Fotos natürlich kein A-Format haben und ich an drei Seiten immer noch was wegschneiden musste, aber so genau schaut man sich Postkarten nun auch wieder nicht an.


Und weil das alles so einfach und schön funktionierte, habe ich mir gleich noch ein paar weitere Karten gebastelt. Wir erinnern uns an die Sternilampe von 2008 und die Pilzfamilie vom November. Das Bild in der Mitte stammt leider nicht von mir, sondern von Brandi Milne.


Jetzt müssen mir nur noch gute Texte einfallen. Die gibt es ja leider nicht im Internet zum kostenlosen Download.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Lebkuchen und Zuckerguss

Das Geheimprojekt gedeiht prächtig, aber davon darf ich ja nichts zeigen. Catkin wird auch langsam aber sicher, allerdings mit Betonung auf "langsam". Ich mag ja komplizierte Sachen und das ist so kompliziert, dass ich pro Tag nur ungefähr eine Reihe stricken kann, bevor ich genug habe. Ein bisschen wie dunkle Herrenschokolade: Da reicht ein klitzekleines Stück, um die Schokolust für eine Woche zu stillen.

Was zum zeigen habe ich trotzdem: Neue gefärbte Wolle.

(Fotos Ninja, Bearbeitung ich)

Das Garn ist richtig toll. Also, richtig toll. Von der Struktur her wie das Shibui Sockengarn und sogar die Lauflänge ist fast gleich. Flauschiweich, elastisch, und die Farben sind auch toll geworden. So schön Cappuccino-Milchschaum-Edelholz-Goldbraun mit einem Hauch monochromer Urgroßelternfotographie.


100% Merino, zweifädig, 365m/100g, gefärbt mit Ashford Farben. Macht sich bestimmt wunderschön in Form von Stulpen oder einer Mütze, als kuscheliger Cowl oder Schal oder als Püllöverchen für jemand ganz kleines.


Bei Interesse bitte bei mir melden. :)

Freitag, 2. Dezember 2011

Acer Velleris

Für alle, die Latein können: Ich kann es nicht. Und es ist mir auch ein bisschen peinlich. Aber schaut mal, was ich tolles gebastelt habe!

(Foto Ninja, Bearbeitung ich)

Wenn Unidozenten doch auch so einfach zu beeindrucken wären.. Wir lebten in einer schöneren Welt.

Der Filzschlüsselanhänger, von dessen Entstehung ich hier schon berichtet habe, ist fertig. Er ist ca. 5,5 x 8cm groß und besteht aus südamerikanischer Merino. Beim kleiner filzen haben die Konturen des Blatts ein wenig gelitten. Das ließe sich zwar mit der Nadel und etwas Wolle leicht beheben, aber ich wollte, dass die Rückseite einfarbig grün bleibt und bisher kenne ich keinen Trick, mit dem man verhindern kann, dass die Farbe beim nadelfilzen auf die Rückseite "durchfilzt". Wahrscheinlich ist es ganz einfach und die Erfahreneren unter euch lachen sich ins Fäustchen, weil ich noch nicht selbst darauf gekommen bin. Aber wo bliebe denn der Spaß, wenn man nichts neues mehr dazulernen könnte?

Einen schönen 2. Advent und esst nicht soviel Kekse, der Kakao muss schließlich auch noch reinpassen :)