Dienstag, 21. August 2012

Was gut gegen Kälte ist

ist auch gut gegen Hitze. Sagt man ja so. Auf Wolle färben trifft diese Gleichung definitiv nicht zu, aber ich hatte am Wochenende Zeit (und sturmfrei), so eine Gelegenheit will genutzt sein. Außerdem wollte ich den Zukunftsbräter ausprobieren.

Fazit: Ich habe ihm erstmal nur 300g anvertraut, aber theoretisch würde auch das Doppelte reinpassen. Das testen wir dann demnächst, ich habe nämlich noch einen guten Vorsatz für dieses Jahr zu erfüllen. Dazu hoffentlich Ende des Jahres mehr, jetzt gibt es erstmal den versprochenen Fiber Porn.



Drei Mal ca. 100g Polwarth in türkis, orange, hellbraun, olivgrün, sandfarben, petrol und der Farbe, die manche Blätter bekommen, wenn sie vertrocknen. Die dritten 100g habe ich, wie man sieht, schon angesponnen. Die Kamera kann immer noch kein grün, da musste ich ein wenig mit Gimp nachhelfen. In echt sind die Farben auch etwas intensiver und heller. Ergäbe bestimmt eine tolle Baby Surprise Jacket, auch wenn man noch nicht weiß, was es wird.



Der nächste Steich ist auch aus Polwarth, einmal ca. 100g und einmal 76g, womit meine Vorräte erstmal aufgebraucht wären. Die Farben gehen hier von fast schwarz über verschiedene Blau- und Violetttöne zu weinrot, es sind auch ein paar kleine Stellen altrosa und sogar grün drin. Stell ich mir super als glatt rechts gestrickte Wintermütze vor.

Etwas älter, aber thematisch passend habe ich noch einen einzelnen 100g-Kammzug Polwarth, den ich schon vor einer Weile gefärbt habe.


Hier versagt die Kamera, die Farben sind in echt viel grüner und intensiver und schöner und überhaupt. Da half selbst bearbeiten nicht mehr wirklich.


Trotz Fotographierfrust ein ergiebiges Wochenende, die Bestellung für Nachschub ist schon auf dem Weg. Und wer sich jetzt denkt "Woah ich will auch", der kann in meinem Stash bei Ravelry vorbeischauen, da gibts teli für daheim. Immer diese blöde Werbung am Ende der Seite :D

Montag, 20. August 2012

Es gibt kein falsches Wetter

.. nur falsche Kleidung. Darunter fällt bei den aktuellen Temperaturen so ziemlich alles, was dafür gemacht wurde, irgendwie angezogen und am Körper getragen zu werden. Müsste ich nich ab und zu arbeiten und einkaufen gehen, hätte ich meinen Schlafrhythmus schon längst umgekrempelt, wie früher zu Schulzeiten in den Sommerferien. Nachmittags um vier Uhr aufstehen, morgens um sieben ins Bett und dazwischen möglichst wenig bewegen.

Trotzdem sollte einen dieses Gehirngrillwetter nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch wieder andere Zeiten (und Orte) kommen werden, in denen man froh sein wird um einen kuscheligen Pulli. Deswegen versuche ich möglichst früh aufzustehen, um die erträglichen Stunden des Tages zum stricken zu nutzen.
Der Sommer in Tromsø ist mittlerweile schon etwas weiter vorangeschritten als auf dem Foto, aktuell ist das Stück ca. 30cm lang. Noch ein paar cm und eine Zunahme, dann wird es endlich bunt.


Das Teil rollt sich leider noch extrem, weswegen ich es mit ein paar Stecknadeln bändigen musste. Über einem dünnen Pulli getragen hält es sich aber in Grenzen und gespannt werden muss ja auch noch.

Auf dem Spinnrad wird immer noch gezwirnt, ich bin SO froh, wenn das Projekt endlich durch ist.


Auf den Spulen ist immer noch recht viel Single-Garn, das ergibt sicher noch eine ganze Spule voll gezwirntes. Wahrscheinlich verkaufe ich das Garn am Ende, weil ich es nicht mehr sehen kann.. ;) Wird Zeit, dass ich mir eine Schirmhaspel zulege, das alles auf der Niddy Noddy aufzuwickeln (und auszumessen!) wird definitiv kein Spaß.

Das war es schon wieder für heute, ich muss nämlich gleich raus. In die Sonne. Igitt.
Nur als Warnung: Morgen gibt es frisch gefärbten Fiber Porn. Nur, falls euch heute schon zu warm wurde bei dem ganzen Gerede über Wolle.

Montag, 13. August 2012

Der Zukunftsbräter

Manchmal habe ich das Gefühl, manche Leute hegen mehr Ambitionen bezüglich meiner Zukunft als ich selbst. Eine von diesen Personen ist Frau Fiene aus Nerdhessen, die vor einer Weile bei einer Haushaltsauflösung einen Bräter abstaubte, nachdem ich ihr erzählt hatte, dass ich echt mal einen großen Topf zum Garn färben bräuchte. Auf dem Foto, das sie mir schickte, sah das Teil etwas klein aus, aber ich wollte es mir trotzdem in RL anschauen, man weiß ja nie. Später noch wegtun ist einfacher als sich hinterher ärgern, dass man ein brauchbares Ding voreilig entsorgt hat.
Am Wochenende war ich dann da und Frau Fiene meinte beiläufig: "Das da oben auf dem Schrank ist übrigens dein Bräter." Ich schaute nach oben und erblickte ein Monstrum. So groß war der Pott auf dem Foto sicher nicht gewesen! Die Geologen tun echt gut daran, immer eine Scale neben das Motiv zu legen, damit man weiß, ob das Abgebildete eine Luftaufnahme von einem Bergmassiv oder ein Makro mit Sandkrümelchen ist.

 
In meinen alten Topf passen mit viel gutem Willen 200g rein (der hat offiziell 2,4l Fassungsvermögen), in dem farblich wohlgefälligen Bräter kommen bestimmt 500g unter, wenn ich sogar noch mehr. Das spart Zeit und Energie und es ist nicht so schlimm, wenn ich mal eine tolle Färbung hinbekomme und vergessen habe, die Arbeitsschritte und Mengen aufzuschreiben. Dann habe ich immerhin einen ganzen Haufen davon und nicht nur ein mickriges Knäul.

Die Handarbeitsfront macht Sommerpause, wenigstens habe ich schon 15cm Sommer in Tromsø (langweilig braun, das ist noch nicht so spannend) und die erste Socke für Rima fertig. Außerdem ist endlich der komplette BFL-Seidenkammzug versponnen. Hat ja auch nur fast fünf Monate gedauert. 



Die beiden Singles werden jetzt in stupider Tretarbeit miteinander verzwirnt, mal sehen, wie viele Wochen das noch in Anspruch nehmen wird. Ich könnte zur Motivation ja schonmal ein Projekte für das Garn suchen..