Mittwoch, 31. Dezember 2014

One Year from Now

2014 ist schon wieder rum? Mann, das ging dieses Mal echt schnell. Ob es daran lag, dass so krass viel passiert ist oder daran, dass die Zeit, je älter man wird, schneller zu vergehen scheint? Ich weiß es nicht. Aber 2014 war ein spannendes Jahr. Ein aufregendes Jahr. Und alles in allem auch ein gutes Jahr.


Aber mal von vorne.. was haben wir eigentlich so gemacht?

Die erste Hälfte des Jahres war klar von meiner Masterarbeit bestimmt. Das war so geplant und auch völlig ok, darauf war ich vorbereitet. Ich saß viel in der Uni, bin morgens hin und abends wieder nach Hause, der Rest meines Lebens stand in der Zwischenzeit auf Pause. Trotzdem habe ich mir ein paar Ausbrüche gegönnt, z.B. die Kardiermaschine und kurz vor Abgabe das Spinntreffen beim Wollschaf. Kleine Urlaube, to keep the spirits up. Die Mühe hat sich am Ende richtig gelohnt, mit der Note bin ich super zufrieden und für ein paar Stellen muss ich mir auch mal selber auf die Schulter klopfen. Ich habe mich mit der Literaturwissenschaft versöhnt und offenbar gerockt. Auf diese Abschlussarbeit bin ich, mit etwas Abstand betrachtet, echt stolz. 


Parallel dazu sind noch ein paar Dinge passiert, die mich sehr gefreut haben, auch wenn sie bedeuten, dass ich ein paar liebe Menschen nicht mehr so oft sehe. Meine beste Freundin hat einen tollen Job in einer tollen Stadt gefunden, mein persönlicher Peer Gynt wurde im Landet i det Fjerne angenommen. Kurz nach der Abgabe meiner Arbeit hatten wir die "große" Keltologenkonferenz mit allen wichtigen Leuten in der Stadt und gleich eine Woche später ging es Richtung Norden. Das erste Mal Dänemark (wo wir nur kurz zum pinkeln anhielten), das erste Mal Schweden (zwei Nächte und unendlich viele Mückenstiche), das erste Mal Finnland. Oooh, ich sag euch, Finnland ist mein neues Lieblingsland. Ich weiß, das "richtige" Finnland sieht anders aus als das Stückchen, durch das wir fuhren, aber ganz ehrlich: Sowas Schönes hab ich noch nie gesehen. Ganz große Landschaftsliebe. Dann über einen unscheinbaren Bergpass und schon waren wir im Norwegen, wie wir es kennen. Mein erster richtiger Campingurlaub, meine ersten Rentiere, meine ersten komplett auf Norwegisch geführten Gespräche mit Fremden. Ein Mittagsnickerchen am Gletschersee, wo man die Erde atmen spürt und unendliche Entspannung in der Pampa am Ende der Welt, mit Tuonela von Amorphis auf den Ohren und dem Gefühl, einfach nur zu sein. Ihr seht, das hat was mit mir gemacht. 


Wieder zu Hause stand eine Entscheidung an. Nach ziemlich genau acht Jahren musste ich aus Marburg weg, die Frage war nur, wohin. Schließlich bin ich durch glückliche Zufälle hier in Nordhessen hinterm Haselstrauch gelandet, habe ein Hochbett (Kindheitstraum check) und eine Katze als Mitbewohnerin. Ein kurzes Intermezzo auf dem Weg in die Welt. Das Rucksäckelchen ist schon geschnürt für den nächsten Schritt, ich schaue nur kurz meine Sachen durch, was ich behalten mag und was weg kann. 2014 hat mich gelehrt, mutiger zu sein und öfter "Ja" zu sagen.


Ich habe so viel gelernt in diesem Jahr. Fachlich, menschlich, über die Welt, über andere, über mich selbst. Ich habe sinnvolle Grenzen gezogen, unsinnige Grenzen neu gesteckt und andere einfach offen gelassen. Es war anstrengend und es gab fiese Durststrecken, aber am Ende haben sie sich immer gelohnt. Ich bin so vielen Leuten dankbar für ihre Unterstützung, für ihre Arschtritte, ihre spontanen Ideen, manchmal auch nur für ein Glas Wein und ein gutes Gespräch (reden optional).
Ich kann nur hoffen, dass ich in der Lage war, der Welt alles Gute, das mir widerfahren ist, auch zurückzugeben.


Jetzt steht ein neues Jahr an und ich bin gespannt, wohin die Reise gehen wird. 2014 wurden Dinge zuende gebracht, sodass 2015 noch viel Platz für Neues hat. Ein paar Weichen sind gestellt, aber im Großen und Ganzen muss ich mich überraschen lassen. Und ich freu mich richtig drauf.

Samstag, 20. Dezember 2014

Weihnachtskarten 2014

Da das Motiv bei euch auf so große Resonanz stieß, habe ich eben beim Copyshop gleich ein paar mehr Bögen drucken lassen. Hier ist der Deal:

Wer mir bis Montag um 15 Uhr seine Adresse per Mail an info.with2hands@web.de schickt, bekommt eine Weihnachtssammelpostkarte 2014 zugeschickt. Natürlich nur, solange der Vorrat reicht, aber ich denke mal, der sollte reichen.


Ich geh dann mal schneiden, schreiben, Briefmarken kleben.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Merry Christmoose!

Erst der 2. Advent und die Weihnachtskarte ist schon fertig! Allzu viel habe ich nicht mehr daran gemacht. Der Hintergrund und die Schatten wurden noch etwas dunkler und die Christbaumkugel bekam Form und ein Aufhängerli.


Alles in allem bin ich ganz zufrieden mit Motiv und Ausführung, zumal es das erste "ordentliche" Bild seit der letztjährigen Karte ist. Dieses Jahr war einfach nicht viel mit Kunst, aber auch das ist ok. Muss ja nicht immer alles auf einmal. 

Leonie, schick mir mal deine Adresse, damit ich dir eine Karte zukommen lassen kann. Mag zufällig noch jemand?

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Von der Moose geküsst

Wer meinen Blog schon länger liest, kennt die Tradition der Weihnachtssammelpostkarte. 2011 habe ich damit angefangen, noch relativ bescheiden. 2012 war das Motiv schon etwas elaborierter und 2013 gab es das erste Mal Leute, die mir ohne die Work-in-Progress-Fotos nicht glauben wollten, dass das Bild auf meinem Mist gewachsen ist. 

Die Idee für das diesjährige Motiv schwirrte mir schon seit Wochen im Kopf rum, aber meine Zeichenskills sind etwas eingerostet und mal ehrlich, einen Elch malt man ja auch nicht jeden Tag. Tiere finde ich generell echt schwierig, also habe ich ausnahmsweise den leichten Weg gewählt und die Outlines eines anderen verwendet. Zumindest für den Elch, der Christbaumschmuck war meine eigene Idee. Zu meiner Schande kann ich euch nicht mal sagen von wem die Skizze stammte, da ich sie auf Pinterest gefunden hatte und der Link dazu ins Nichts führte. Aber gut, so ist das nunmal im Internet. Lieber Unbekannter, fühl dich gecreditet.




Die ersten Farbschichten konnte ich noch im Tageslicht auftragen, später wurde es dann schwierig. Da man bei analogen Bildern so schlecht speichern kann, warte ich mit den letzten Details lieber bis morgen.
Dann noch scannen, die Straße runter zum Copyshop und ausdrucken lassen, Briefmarken besorgen, unauffällig nach Adressen fragen, die beim Jahreswechsel nicht in den neuen Kalender übernommen wurden und Texte schreiben. Sollte klappen bis Weihnachten.

Sonntag, 30. November 2014

Irgendwas is immer

Und im Moment ganz besonders. Wochenlang tat die Welt so, als existiere ich gar nicht und dann zack! Alles auf einmal. Dazu dieses graue Novemberwetter und eine Kälte, an die sich zu gewöhnen in den letzten Wochen viel zu wenig Zeit war. 

In so einem Fall helfen eigentlich nur gute Bücher (check), große Tassen beliebiger Heißgetränke (check), Musik (check) und: Alle bunte Wolle, die man finden kann, in Regenbogenfarben sortieren und zu einem fluffigen Garn verspinnen. 


Check. 



Die Wolle ist südamerikanische Merino und ausnahmsweise mal nicht selbst gefärbt. Insgesamt habe ich 25 verschiedene Farben verarbeitet, die sich im Laufe des Garns nicht wiederholen. Verstrickt entsteht also automatisch ein Regenbogen von gelb über orange, rot, pink, lila, blau und petrol zu grün. Der Strang wiegt 130g und hat ca. 230m Lauflänge  (entspricht  ca. 177m/100g).

Mir persönlich gefällt dieses Garn extrem gut und ich bekomme jedes Mal gute Laune, wenn ich es nur anschaue. Weswegen ich gleich einen zweiten Strang gesponnen habe. Und auch noch einen dritten spinnen werde. Und wenn das Wetter sich nicht bessert, mach ich das meinetwegen bis Weihnachten. Irgendwie muss man sich ja bei Laune halten, oder?

Mittwoch, 12. November 2014

Geschichten aus dem Bambuswäldchen

Ich bin noch nicht wieder ganz auf dem Damm, deswegen heute etwas nur für mich allein.


Diesen Kammzug habe ich 2012 in Bonn gekauft und seitdem wie einen Schatz gehütet. Die Mischung fasst sich einfach ganz wunderbar an und lässt sich wie Butter verspinnen. Die einzelnen Farbabschnitte sind nicht besonders lang und da ich gerne einen Farbverlauf von Hellgrün über Dunkelgrün, Lila und Marine hätte, musste ich den kompletten Kammzug in kleine Stücke zerpflücken. Nachdem ich fertig war, habe ich dieses Tutorial für Gradients gefunden und bin für's nächste Mal schlauer, aber es geht auch so. Am Ende soll das Garn als chain-ply verzwirnt werden, damit der Verlauf erhalten bleibt.

In Deutschland bekommt man Fasern von Sweet Georgia übrigens bei Jules Wollshop. Zur Zeit sind nur wenige Farben vorrätig, aber ich bin mir sicher, dass das nicht für immer so bleibt. Ich bin jedenfalls ganz verliebt und habe auch schon eine Idee, was ich aus dem Garn stricken möchte.

Freitag, 7. November 2014

Batts'n'Rolags

Hier in der Stadt zeigt sich der November gerade von seiner hässlichen Seite (im Schwarzwald scheint die Welt noch in Ordnung zu sein), also habe ich den grauen Himmel als Ausrede genommen, im Haus zu bleiben und meine Kardier-Skills zu verbessern. 

Zuerst habe ich, weil es letztens so spaßig war, noch eine Runde Rolags gedreht. 




Dieses Mal habe ich extra ein bisschen mehr gemacht, die 85g lassen sich, dünn versponnen, schon zu einem Tuch, ein Paar Socken oder einer Mütze verarbeiten. Verarbeitet habe ich Merino, Shetlandwolle in weiß und grau, Tencel, Seide und glänzendes Nylon.

Danach hatte ich erst mal genug von Rolags. Aber mit der Kardiermaschine kann man ja auch andere Sachen machen, also habe ich zwei Batts gekurbelt. 




Man sieht, das Farbverlaufsthema hat mich noch nicht losgelassen. Die beiden Batts haben genau die gleichen Farben und bestehen zu ca. 95% aus südamerikanischer Merino, der Rest ist weiches Glitzernylon. Zusammen wiegen sie 109g, eignen sich also wunderbar für Stulpen, Socken, Babyschuhe oder andere Dinge, von denen man gerne zwei gleiche hätte.

Wie immer freue ich mich, wenn ihr in meinem Stash auf Ravelry vorbeischaut und wer schnell und unkompliziert über neues Zeug informiert werden will, darf mich gerne auf Twitter abonnieren.

Sonntag, 2. November 2014

Herr Ober, 3 Liter Pfefferminztee! Mit Keks, bitte.

Eigentlich war ich heute als Merch-Tante beim Auftritt der wundervollen Caro.Kiste.Kontrabass eingeteilt, aber ich bin erkältet und daher stockt es auch hier ein bisschen. Das soll euch nicht davon abhalten, anderswo Spaß zu haben. Schaut mal vorbei!

Sonntag, 26. Oktober 2014

Vi venter på Vinteren

Im April habe ich mich zum letzten Mal zum Thema Hansa Mittens geäußert. Das ist echt lange her, aber mal ehrlich.. im Sommer mag man keine Fotos von Fausthandschuhen sehen.

Zum Glück war ich schlau genug, sie im August mit in den Urlaub zu nehmen. Teils weil ich befürchtete sie zu brauchen, teils weil ich hoffte, gute Fotos von ihnen zu bekommen. Ersteres ist trotz Nachmittag am Gletschersee zum Glück nicht eingetreten, aber schöne Bilder haben wir gemacht. Auf einem Berg, den wir eigentlich in der Hoffnung bestiegen hatten, von dort aus den Sonnenuntergang sehen zu können. Zuerst haben wir uns sogar beeilt, wir unwissenden Touristen. Später wurde uns klar, dass wir auch im Sonnenschein wieder runter laufen müssen, falls wir nicht bereit sind, fünf Stunden auf diesem Berg auszuharren.. weil die Sonne einfach nicht untergehen wollte. Der Sommer nördlich des Polarkreises ist echt nichts für Leute, die zum schlafen dunkel brauchen. Aber das ist eine andere Geschichte. 



Gestrickt sind die Handschuhe nach einer Anleitung von Tuulia Salmela, die auch noch andere schöne Teile entworfen hat. Meine Garne waren ein Rest Malabrigo Yarn Sock in Boticelli Red und ein Rest Shibui Knits Sock in Wasabi. Die Nadelstärke war 2,0mm, das ergibt ein schön dichtes Gestrick und macht die Handschuhe winddicht. 



Nächstes Mal würde ich wahrscheinlich Farben nehmen, die sich in der Helligkeit etwas mehr unterscheiden. Das Muster kommt durch die Komplementärfarben zwar im Prinzip gut raus, aber leider passiert das, was Jared Flood in seinem Beitrag über isländische Rundpassen schreibt: Wenn man die Augen zusammenkneift, verschwimmen die Farben und das Muster gleich mit. Evtl. würde ich sie auch etwas länger stricken, aber als Resteprojekt, das mich quasi nichts gekostet hat, sind sie definitiv super geworden.


Ich mag die Handschuhe gerne und kann die Anleitung auch weiterempfehlen. Am Daumen müsst ihr etwas aufpassen und rumprobieren, was für euch passt, aber im Prinzip kann man nicht viel falsch machen. Hoffen wir, dass der Winter uns ein paar schöne Tage mit viel Schnee und Sonnenschein beschert. Ansonsten muss ich eben wieder ins Landet i det fjerne.


(Der Titel bedeutet übersetzt übrigens "Wir warten auf den Winter". Dass Fausthandschuhe auf Norwegisch "vanter" heißen, kann in diesem Zusammenhang auch kein Zufall sein.)

Samstag, 18. Oktober 2014

Handspinntreffen für Anfänger

Es wird dunkel, es wird kalt, es wird Weihnachtsgeschenkevorbereitezeit. Wäre es da nicht schön, gemütlich beisammen zu sitzen und mal was Neues auszuprobieren? Vielleicht strickst du gerne, aber das Garn deiner Träume gibt es im Wolleladen nicht? Vielleicht willst du deine Oma damit beeindrucken, dass du die Mütze nicht nur selbst gestrickt, sondern das Garn auch selbst gesponnen hast? Oder du stehst einfach auf den rustikalen Charakter von Handspinngarnen, weißt aber nicht, wo anfangen und wie und überhaupt? 


Dann möchte ich dich einladen! Zu einem Nachmittag hier bei mir, zum Spinnen lernen. Ich besorge die Handspindeln und Wolle, koche Tee und organisiere Kekse. Du bringst gute Laune und Motivation mit und kannst am Ende Spindel, Wolle und natürlich dein selbstgesponnenes Garn mit nach Hause nehmen. 


Da das mein erster Spinnkurs ist und du mein Versuchskaninchen sein wirst, bezahlst du nur für Spindel und Wolle, die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 10 Euro. Der Kursort ist meine Wohnung hier in Kassel, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen ist. Als Termin schlage ich den 1.11. bzw. den 22.11. (das sind beides Samstage) vor, je nachdem, für welchen Termin sich mehr Teilnehmer finden. Insgesamt soll die Gruppe drei bis vier Personen umfassen, damit genug Platz für alle Fragen bleibt.

Am Anfang werden wir ein bisschen über Wolle im Allgemeinen sprechen,  dann zeige ich euch den Umgang mit Kopf- und Fußspindel und wenn noch Zeit bleibt (oder ihr es ausdrücklich wünscht), beschäftigen wir uns mit dem Thema Zwirnen und der Weiterverarbeitung.


Noch mal zusammengefasst:

Spinntreffen für Anfänger ohne Vorkenntnisse
Ort: Kassel
Termin: 1. / 22. November, 14 Uhr
Kosten: Ca. 10 Euro

Anmeldung bitte bis zum 26. Oktober unter: info.with2hands@web.de
(Unbedingt Wunschtermin angeben!)

Freitag, 17. Oktober 2014

Keep rolling

Mir war nach Abwechslung. Und mir war nach Farbverläufen. Also habe ich die Kardiermaschine aufgebaut (sie stand noch eingepackt vom Umzug und ohne Kurbel da) und Rolags gedreht. Ganz großer Spaß!





Die ersten zwei Sets sind in den gleichen Farben gehalten und bestehen aus Blue Faced Leicester, Merino und Seide. Die oberen 12 wiegen zusammen 26g, die 11 unten 29g. Wenn ihr mich fragt, die Seide macht's einfach.



Diese 14 in meer- und bergseefarben sind aus Merino und glänzendem Nylon und wiegen 35g. Seht ihr die Meerjungfrauflosse, die noch schnell aus dem Bild geschwommen ist?



Die 8 hier waren eher ein Experiment, sind aus Merino und bringen nur 10g auf die Waage.



Und auch diese 15 bestehen durchgehend aus Merino und wiegen zusammen 43g.

Die Kombination aus einer neutralen Farbe + Farbverlauf gefällt mir echt gut, das klappt bestimmt auch wunderbar mit grau oder schwarz. Zu Singles versponnen oder als Chain Ply verzwirnt bekommt ihr damit ein tolles, weiß-bunt gestreiftes Garn, das quasi schon seine eigene Kontrastfarbe mitbringt. Sieht zu Stulpen oder einer Mütze verstrickt bestimmt ganz zauberhaft aus. Oder ihr verwendet das Garn zusammen mit einem dunklen Garn in einem zweifarbig gestrickten Projekt.

Was die Dicke der Röllchen angeht, muss ich noch etwas üben, aber für den Anfang finde ich die Ausbeute nicht schlecht. Die Sets sind schon in meinen Ravelry-Stash gewandert, schaut doch mal vorbei!

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Bunte Wolle gegen blödes Wetter

Wenn ich mir den Wetterbericht anschaue, scheint mein Wohnort gerade der mit dem lausigsten Wetter in ganz Deutschland zu sein. Der ideale Zeitpunkt, um sich mit einem Kakao ans Spinnrad zu setzen und von langen, dick eingepackten Winterspaziergängen im Schnee zu träumen. 



Diese drei Stränge fügen sich nahtlos in das aktuelle Farbschema des Himmels ein, halten aber besser warm. Das Obere ist Bio-Merino, die beiden unteren Zöpfe sind eine 50/50 Mischung aus Polwarth und Bambus. 


Das ist so eine typische teli-Farbe. Sowas färbe ich einfach immer und immer wieder. Ein bisschen blau, ein bisschen navy, ein bisschen petrol. Die Mischung 70/30 Blue Faced Leicester und Seide, wobei die Wolle dieses Mal hellbraun war, was an einigen Stellen noch ein bisschen durchkommt und sehr hübsch aussieht, wie ich finde. 



Diese drei könnten die am Meer wohnenden Verwandten des Fuchs im Erkältungsbad sein. In rostrot habe ich mich seit einiger Zeit echt ein bisschen verliebt. Zusammen mit petrol, grau und weiß eine schöne, erwachsene Farbkombi. Der obere Zopf ist aus Bio-Merino, die beiden unten bestehen aus 70% Corridale und 30% glänzelndem Nylon.




Zum Schluss noch drei Stränge, die geflochten gar nicht richtig zeigen, was sie können. Da habe ich nämlich einen Farbverlauf gefärbt. Für meinen Geschmack hätten die Farben etwas kräftiger sein können, aber so gefallen sie mir auch gut. Stellt euch das mal als Kontrastfarbe für Laneway vor oder zu Sugar Marple verstrickt. Oder Farbverlaufsocken. Oh, die Möglichkeiten! 

Einige der Stränge sind schon weg, aber ihr könnt bei Gefallen und Habenwollen mal auf meiner Ravelry-Seite schauen, was noch da ist. Und wer sich schon wieder denkt, "Huch, hätte ich das mal früher gewusst!", der darf mir gerne auf Twitter folgen. Da passiert bisher nicht viel, aber wenn ich neue Wolle habe, sag ich Bescheid. Viel Spaß! :)

Freitag, 3. Oktober 2014

Weaving the Incantation

Der Umzug ist geschafft! Die wichtigen Dinge des Lebens (PC, Bett, Bücherregal) wurden gleich am ersten Abend verkabelt, bezogen, befüllt und jetzt versuche ich Stück für Stück, jeden Tag ein Platz für ein Ding zu finden, bevor ich mich zu sehr an dieses Halbaufgeräumte gewöhne. Das neue Zimmer ist etwas kleiner als das alte, aber ich habe auch viel ausgemistet und im Moment nur Dinge um mich, die ich auch wirklich um mich haben möchte.

Zu diesen Dingen (was für eine Überleitung!) gehört auch ein neues Spielzeug. Zum Abi habe ich mir damals ein neues Fahrrad gegönnt, zum Bachelor gab es das Spinnrad und zum Master.. ja. Das war eine Frage, die mich wirklich beschäftigt hat. Ich finde solche Belohnungen echt wichtig und mag den Gedanken, die Früchte meiner geistigen Arbeit als Gerät, mit dessen Hilfe ich wiederum andere schöne Dinge erschaffen kann, vor mir stehen zu haben und benutzen zu können. Dadurch bekommt das fertige Produkt noch mal einen ganz anderen Stellenwert. 

Die Wahl fiel schließlich auf einen Webrahmen, da ich schon im Kindergarten Spaß an den Teilen hatte und mich gut erinnern kann, wie ich immer und immer wieder super motiviert meinen billigen Schulwebrahmen ausgepackt und bespannt habe, nur um ihn dann wieder frustriert wegzupacken. Die Faszination war da, aber das Gerät eine Katastrophe. 

But no more!



Nach einiger Überlegung und ein bisschen Probeweben auf dem diesjährigen Spinntreffen vom Wollschaf ist es ein Modell von Ashford geworden, die haben auch schon mein Spinnrad gebaut. 
Die 60cm sind nicht zu schmal und nicht zu breit, mit zwei Webblättern kann man damit sogar 120cm breite Stücke weben. Zu dem beiliegenden Webblatt in 30/10 (das bedeutet, dass auf 10cm 30 Fäden kommen) habe ich mir gleich noch eins in 40/10 bestellt, was für dünne Garne und feine Stoffe natürlich besser geeignet ist.


Mein erstes Projekt, gewebt in der hochsommerlichen letzten Juliwoche, war ein Schal aus selbstgefärbtem Sockengarn. Die Fadenspannung in der Kette und die Seitenränder sind noch verbesserungsbedürftig, aber beim ersten Teil ist das ok. 


Ich mag die Farben sehr gerne, leider finde ich das Garn für am Hals doch etwas zu kratzig, daher wird der Schal wohl verschenkt. Sieht verdächtig nach einem Herrenmodell aus, oder?

Vom zweiten Teil habe ich noch kein Foto, das hat der Ninja gleich mitgenommen und in einer Umzugskiste verstaut. 

Nummer 3 war dann der Versuch, ob ich mit diesem Rahmen auch Bänder weben lassen. 


Geht. Ein Teil des Bandes haben wir noch im Urlaub an den Hut des Ninja genäht, für den Rest suche ich noch nach einer Verwendungsmöglichkeit. Das Garn ist übrigens schon älter und stammt noch hiervon

Und weil mir gerade so nach Reste aufbrauchen war, habe ich das ausgepackt und den Rest davon ausgepackt und einen Regenbogen angefangen. Hooray for Regenbogen!




Mittlerweile ist der auch fertig und ich habe mich erst mal ausgetobt. Aber sicher nicht für lange, schließlich ist bald Weihnachten. Wir erinnern uns: Als handarbeitsaffiner Mensch muss man antikyklisch denken.