Im Sommer war mir nach langer Kardiermaschinenabstinenz mal wieder nach Farbexperiment. Also habe ich alle Merinowollknäulchen ausgepackt, Farben zusammengestellt, rumprobiert und schließlich einen langen Farbverlauf zusammenkardiert. Selbiger wurde zu einem Single mit wenig Drall versponnen und lag dann erst mal eine ganze Weile rum, bis ich mich entscheiden konnte, von welcher Seite aus ich mit stricken beginnen will.
Die Konstruktion ist denkbar einfach: Ein simples Dreieckstuch mit einer Zunahme in jeder Reihe an den langen Kanten und einer Zunahme pro zwei Reihen (immer in der Hin-Reihe) in der Mitte. Glatt rechts mit einer Reihe linke Maschen alle 20 Reihen und am Ende ein bisschen kraus rechts. Hinterher fiel mir auf, dass das Tuch Boneyard von Stephen West sehr ähnlich sieht, aber man kann das Rad ja nicht dauernd neu erfinden. Beziehungsweise, es wird halt immer wieder rund, nech?
Ausgangsamterial waren neun verschiedene Farben Merinowolle (zwei Töne hellblau, grau, waldgrün, türkis, petrol, mittelblau, royalblau und dunkelblau). Himmelblau bis Ozeanblau mit ein bisschen Geologie und Biologie dazwischen, aber abstrakt genug um nicht als Motivpullover durchzugehen. Passt doch.
Das Stricken an sich war gegen Ende etwas mühsam und langweilig, aber der Farbverlauf macht optisch soviel Spaß, dass ich darüber hinweg sehen konnte. Jetzt muss es nur noch Herbst wer.. ach ja, da war ja was. Es ist bereits Herbst! Fröhliche Lieblingsjahreszeit euch allen!