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Mittwoch, 30. September 2015

Hip as Hell

Letztens fiel mir, als ich gerade zwei Karten schrieb (eine zum Geburtstag, eine zur Abgabe einer wichtigen Arbeit), auf, wie sehr ich Postkarten immer unterschätzt habe. Wie gut Postkarten eigentlich sind. Ist euch das mal aufgefallen? Sie haben ein festes Format, begrenzten Platz für ein paar liebe Worte und im Idealfall noch ein hübsches Motiv vorne drauf. Der Empfänger freut sich fast genauso wie über einen vier Seiten langen Brief, nur dass man viel weniger Arbeit damit hat! 

Nachdem ich also zuerst im Schreibwarenladen war, um mir einen Vorrat zusammenzustellen und bei der Post, um Briefmarken aufzustocken (Inland 45 Cent, Ausland 80 Cent), dachte ich mir: Wisst ihr, worüber sich der Empfänger noch mehr freuen würde? Über selbstgemalte Karten. Oh yeah. 


Das ist der Punkt, an dem ich zugeben muss, dass ich mich selbst belogen habe. Ich bin ein Hipster. Tut mir leid, war keine Absicht. 



Diese drei Karten sind entstanden, als ich am Wochenende mit der Nass-in-Nass-Technik rumgespielt habe. Man feuchtet einfach das ganze Blatt mit klarem Wasser an und setzt dann mit konzentrierter Farbe Flecken darauf. Warten bis alles getrocknet ist und fertig. Eine Sache von zwei Minuten. 
Zuerst wollte ich die Kleckse einfach so lassen, völlig abstrakt und sophisticated. Aber dann erschien es mir doch zu langweilig und ich habe ein bisschen mit dem Fineliner experimentiert. Für diese Polygon-Muster braucht es genauso wenig Talent wie für den Untergrund, im Prinzip sind es ja nur Dreiecke. Aber der Effekt gefällt mir echt gut und ich freue mich schon darauf, am Wochenende noch ein paar Karten zu malen. 

Was mich zu etwas anderem bringt: Ich weiß ganz genau, dass ihr auch gerne Karten bekommt. Die Weihnachtskartenaktion hat es bewiesen. Daher schlage ich etwas vor: Schickt mir eine selbstgemachte (gemalte, geklebte, genähte, whatever) Postkarte und ihr bekommt eine Karte von mir zurück. Nicht zwangsweise eine der oben abgebildeten, aber sie wird ebenfalls selbstgemacht sein. Auf so kleinem Format kreativ zu sein ist eine gute Fingerübung und auf diese Weise verstauben die Werke nicht in der Schublade. Meine Adresse bekommt ihr auf Anfrage, eure Adresse könnt ihr dann entweder hinten auf die Karte schreiben oder mir eine E-Mail schicken. Deal? Deal. 

Samstag, 20. Dezember 2014

Weihnachtskarten 2014

Da das Motiv bei euch auf so große Resonanz stieß, habe ich eben beim Copyshop gleich ein paar mehr Bögen drucken lassen. Hier ist der Deal:

Wer mir bis Montag um 15 Uhr seine Adresse per Mail an info.with2hands@web.de schickt, bekommt eine Weihnachtssammelpostkarte 2014 zugeschickt. Natürlich nur, solange der Vorrat reicht, aber ich denke mal, der sollte reichen.


Ich geh dann mal schneiden, schreiben, Briefmarken kleben.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Merry Christmoose!

Erst der 2. Advent und die Weihnachtskarte ist schon fertig! Allzu viel habe ich nicht mehr daran gemacht. Der Hintergrund und die Schatten wurden noch etwas dunkler und die Christbaumkugel bekam Form und ein Aufhängerli.


Alles in allem bin ich ganz zufrieden mit Motiv und Ausführung, zumal es das erste "ordentliche" Bild seit der letztjährigen Karte ist. Dieses Jahr war einfach nicht viel mit Kunst, aber auch das ist ok. Muss ja nicht immer alles auf einmal. 

Leonie, schick mir mal deine Adresse, damit ich dir eine Karte zukommen lassen kann. Mag zufällig noch jemand?

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Von der Moose geküsst

Wer meinen Blog schon länger liest, kennt die Tradition der Weihnachtssammelpostkarte. 2011 habe ich damit angefangen, noch relativ bescheiden. 2012 war das Motiv schon etwas elaborierter und 2013 gab es das erste Mal Leute, die mir ohne die Work-in-Progress-Fotos nicht glauben wollten, dass das Bild auf meinem Mist gewachsen ist. 

Die Idee für das diesjährige Motiv schwirrte mir schon seit Wochen im Kopf rum, aber meine Zeichenskills sind etwas eingerostet und mal ehrlich, einen Elch malt man ja auch nicht jeden Tag. Tiere finde ich generell echt schwierig, also habe ich ausnahmsweise den leichten Weg gewählt und die Outlines eines anderen verwendet. Zumindest für den Elch, der Christbaumschmuck war meine eigene Idee. Zu meiner Schande kann ich euch nicht mal sagen von wem die Skizze stammte, da ich sie auf Pinterest gefunden hatte und der Link dazu ins Nichts führte. Aber gut, so ist das nunmal im Internet. Lieber Unbekannter, fühl dich gecreditet.




Die ersten Farbschichten konnte ich noch im Tageslicht auftragen, später wurde es dann schwierig. Da man bei analogen Bildern so schlecht speichern kann, warte ich mit den letzten Details lieber bis morgen.
Dann noch scannen, die Straße runter zum Copyshop und ausdrucken lassen, Briefmarken besorgen, unauffällig nach Adressen fragen, die beim Jahreswechsel nicht in den neuen Kalender übernommen wurden und Texte schreiben. Sollte klappen bis Weihnachten.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Wenn der Postmann gar nicht klingelt

Dann vielleicht, weil das, was er dabei hat, garantiert in jeden Briefkasten passt. Eine Karte zum Beispiel. Oder ein Exemplar von "Blogpost-Titel für Dummies".

Letztes Jahr im August (SO lange ist das schon her?!) hatte ich euch dieses furchtbar einfach zu malende, aber trotzdem effektvolle Aquarellbild gezeigt. Und im vorletzten Satz überlegt, wie sich das als Postkarte machen würde. Knapp ein Jahr später kann ich sagen: Geht wunderbar. 



Von den orangefarbenen und den blauen sind, wie ihr sehr, schon jeweils zwei verschenkt / verschickt worden. Dann habe ich noch vier in pink und seit heute ganz neu und auf den Fotos noch nicht zugeschnitten vier in caipirinhagrün. 



Diese Bilder sind wirklich extrem einfach zu malen. Wer im Kindergarten gelernt hat, nicht über die Linie zu malen und in der Lage ist, mit Aquarellfarben eine sehr dünne Farbe anzumischen, kann auch das hier. Solange man noch nicht drübergemalt hat, lässt sich der Bleistift auch wegradieren, sollte die Form nicht gefallen. Glaubt mir, hier braucht es echt keinerlei Talent.


Ich finde die Karten einzeln schon ziemlich hübsch. Besonders süß wäre es natürlich, jemandem im Abstand von ein paar Wochen oder Monaten immer wieder eine zu schicken, sodass derjenige am Ende wieder das komplette Bild zusammenhat und aufhängen kann.

Sonntag, 15. Dezember 2013

Die Evolution einer Weihnachtspostkarte

Dieses Jahr war ich schlau und habe versucht, möglichst früh mit der Motivsuche anzufangen. War klar, dass es am Ende trotzdem wieder kurz vor knapp wird, aber immerhin bin ich etwas früher dran als letztes Jahr. Man erkennt doch eine gewisse Qualitätssteigerung zu 2011, möchte ich behaupten.







Ich werde mal schauen, ob ich einen Copyshop finde, die mir das auf schönen Karton druckt, denn dieses Jahr sind noch mehr Leute zu beglücken und ich hab keine Lust, liebevoll 20 Fotos auf 20 Kartons zu kleben, die sich am Ende sowieso wieder wellen und in der Postmaschinerie an den Ecken Farbe verlieren.

Samstag, 24. August 2013

Schönmalerei

Im Zuge der Sommerakademie habe ich vor einigen Wochen bei boesner bestellt, unter anderem einen neuen Aquarellblock. Und um mich mit dem Papier anzufreunden und nicht allzu viel nachdenken zu müssen, habe ich als erstes Projekt was Simples, Narrensicheres gewählt. Der Waldi-Faktor spielte, ich gebe es zu, natürlich auch eine gewisse Rolle.


Die Idee stammt von hier, überhaupt eine schöne Seite für einfache, aber wirkungsvolle Spielereien mit Papier und Farbe. Man lasiert das Papier ganz dünn mit einer Farbe, lässt sie trocknen, zeichnet in die Mitte eine einfache Form mit Bleistift, lasiert alles außenrum dünn, erweitert die Form, lasiert wieder außerhalb der Umrisse, lässt trocknen, zeichnet, lasiert. So werden die Randbereiche immer dunkler und durch die vielen dünnen Schichten (statt einer dicken) bekommt die Farbe eine schöne Tiefe. Damit bekommt sogar der letzte Konst-Noob schöne Bilder hin.


Mein Bild musste natürlich grün werden und weil ich gerade dabei war, habe ich auch gleich den neuen Pinsel (Stärke 20! Hallo streifenfreier Farbauftrag!) ausprobiert. So konnte ich mich auf billigstem Weg mit dem neuen Werkzeug vertraut machen und habe sogar noch was zum an die Wand hängen.


Es sieht bestimmt auch hübsch aus, wenn man das gleiche Motiv noch in anderen Farben arbeitet und die Bilder dann nebeneinander als Reihe aufhängt. Oder ein großes malt und es danach zu Postkarten zerschneidet.

Meins hängt jedenfalls erstmal in der Küche, dort wo vorher ein Licher Werbeplakat hing. Das war auch grün.

Samstag, 10. August 2013

Ich hab's gepAKT!

Obwohl mein Kurs in der Sommerakademie nur zwei Wochen dauerte und ich somit letzte Woche Freitag schon fertig war, habe ich bis heute gebraucht, Fotos zu machen. Der Grund? Ich hab mich nicht getraut, die riesige Rolle, die wir am Ende aus meinen Bildern gerollt haben, auszupacken. Zumal zusätzlich hier noch ein paar Sachen auftauchten und da noch ein paar Zeichnungen in einer Mappe versteckt lagen und ach, das dort drüben, das war ja auch noch von mir.
Zum Glück haben wir gerade mal wieder ein leeres Zimmer, woanders in der Wohnung wäre nie und nimmer genug Platz gewesen, alles auszubreiten und nach Größe zu sortieren. 


Nächste zu klärende Frage: Wo und wie verstaut man sowas?

Freitag, 26. Juli 2013

AKTueller Stand

Freitag Abend, Halbzeit für mich und alle anderen, die nur zwei Wochen Akt-Kurs gebucht haben. Leider ohne Fotos, ich hatte keine Lust, die Kamera mitzuschleppen.

Gestern war schlimm. Ich glaube, es lag an der Mischung aus zuviel Information in zu kurzer Zeit und der abflauenden Anfangseuphorie. Bei den kurzen Skizzen morgens habe ich versucht, das Gesagte über Bildkomposition, Positionierung der Figur im Format (meine Güte, ich fange auch schon an so zu reden!) und allgemein Abstrahierung zu beachten.. und es ging völlig schief. Plötzlich klappte nichts mehr. Mit diesem unguten Gefühl widmete ich mich dann einer längeren Kohlezeichnung, die ich nach zehn Minuten komplett schwarz ausmalte und heute beim aufräumen wegwarf. Das hat richtig schlechte Laune gemacht. Nachmittags sollten wir mit einer beschränkten Farbpalette (schwarz, rot, gelb und dem Weiß des Papiers) arbeiten, das wurde nur bedingt besser. Die Kommentare des Meisters fielen entsprechend aus und ausnahmsweise sah ich auch mal, dass es wirklich nicht gut war. Hat auch keinen Spaß gemacht.
Am Ende aller Hoffnung wollte ich nur noch die Zeit rumbringen und malte eine relativ abstrakte Rückenansicht mit zusammengeschnorrten Acrylfarben, die lustigerweise heute bei der Besprechung wieder gelobt wurde. Naja, wenn sie meinen.

Heute war wieder besser, auch wenn ich viel zu wenig geschlafen habe. Wir bekamen eine kleine Einführung in Gestaltlehre mit Dia- und Overhead-Projektor. Wie oldschool. War ganz nett, auch wenn man das meiste eigentlich schon irgendwie wusste.
Zurück in der Halle habe ich beschlossen, dass ich morgens ein paar schnelle Erfolgserlebnisse und "schöne" Bildchen brauche, auch wenn ich mir dafür anhören darf, wie langweilig die Figuren im Blatt sitzen und wie sehr ich einfach das Gesehene abzeichnen würde. Diese super aufgelösten Formen und Bewegungen und aufstrebenden Richtungen und die ganze Lebendigkeit und Entschiedenheit und Direktheit liegen mir nicht.
Danach ging die Schulstunde weiter mit Farblehre, was eigentlich auch ein alter Hut ist. Aber zumindest verstehe ich da mal, worum es geht, das ist für mich im Moment echt keine Selbstverständlichkeit.
Gestern Abend war ich extra früher gegangen, um mir noch eigene Acrylfarben zu besorgen, damit ich nicht so sparsam mit den erbettelten Klecksen auf meiner Palette umgehen muss. War ganz gut so, auch wenn ich nicht weiß, ob ich die Tuben jemals aufbrauchen werde.
Den Nachmittag verbrachten wir mit Komplementärfarben und vielen selbstgemischten Hauttönen, das hat Spaß gemacht. Mir deucht, realistischere Abbildungen machen mich glücklicher als abstrakte Lebendigkeit. Vielleicht ist das wieder eine Frage des Alters, die ganzen pensionierten Lehrer in dem Kurs empfinden alles mit einem niedrigeren Abstraktionsgrad als Paul Klee als profan. Picasso ist schon was für Langweiler. Ich dagegen muss sagen, dass ich mich noch lange nicht an Carl Larsson sattgesehen habe.

Jetzt ist erstmal Wochenende und ich bin froh, dass ich zwei Tage was komplett anderes machen kann. Stricken zB. wäre cool, dazu kam ich die ganze Woche nicht. Oder einkaufen. Oder rausgehen und mit normalen Leuten reden, die nicht die ganze Zeit lebendige Direktheit und Farbigkeit im Kopf haben. Au ja, normale Leute wäre super.

Mittwoch, 24. Juli 2013

AKTive teilnahme

Mal sehen, wie viele "Akt"-Wortspiele mir einfallen, bevor es komisch wird.

Gestern und heute haben wir fleißig weitergearbeitet, allerdings war ich gestern Abend so fertig mit der Welt, dass ich keine Nerven mehr hatte, Bilder hochzuladen.
Morgens fingen wir mit kleinen, schnellen Skizzen an, drei bis fünf Minuten auf A5 bis A4. Diese hier sind von gestern, die heute habe ich aus irgendeinem Grund nicht fotographiert.


Danach wurde es großformatig und ich habe mal wieder gemerkt, dass Kohle nicht mein Mittel der Wahl ist, auch wenn man die Striche angeblich so wunderbar wieder wegwischen kann. Aufgabe hier war Flächen finden. Nunja, üben wir nochmal.


Ansonsten passierte gestern nicht allzu viel, wie gesagt war ich gegen Ende zu nichts mehr zu gebrauchen.. war einfach zu warm und schwül.

Heute Morgen wieder warmzeichnen und danach bei einer längeren Sitzung Fokus auf Porträt, da der Kopf bisher doch eher vernachlässigt wurde. Ich saß etwas unterhalb des Modells (Kräfte einteilen und so, die anderen standen hauptsächlich), deshalb das ausgeprägte, dunkle Kinn.


Jetzt sehe ich natürlich, dass der Hals zu lang geraten, bzw. der Kopf etwas zu klein ist, aber was will man in so einem Fall machen, wenn der Rest schon zu ausgearbeitet ist, um den Fehler ohne massive Verluste beheben zu können? Vorher genauer messen, ja ja.

Nach dem Mittagessen wurden wir noch größer (das Porträt ist A2) und vor allem flüssiger. Ich war kein Stück darauf vorbereitet und musste mir von verschiedenen Personen Acrylfarbe, Pinsel, Palette und Wassereimerchen schnorren.
Bilder habe ich von dieser Misere keine gemacht, es war auch echt ein trauriger Anblick. Ne, nicht mein Ding. Bei der Bildbesprechung stehe ich daneben, es fallen Wörter wir "Farbigkeit", "Lebendigkeit", "Entschiedenheit", "Ausdrucksstärke". Das eine Bild wird total gelobt, das andere erhält heftige Kritik, und ich sehe überall nur eckige, farbige Patscher und moderne Kunst, die ich durchgehend relativ hässlich finde. Für mich ist das wie Topfschlagen mit verbundenen Augen und Ohren, ich sehe auch nicht, was an der einen Pinselzeichnung nun besser sein soll als bei einer anderen. Vielleicht ist das so ein Alte-Leute-Ding, die einzige andere Teilnehmerin in meinem Alter hatte nämlich das gleiche Problem. Aber vielleicht haben wir auch einfach noch nicht genügend zeitgenössische Ausstellungen besucht und Kunstkataloge mit wichtig klingenden Wörtern gelesen.

Zum Schluss ging es noch kurz um das Verhältnis zweier Modelle zueinander (Stichwort Überschneidung und Beziehung) und die Bleistiftzeichnung gefällt mir wieder richtig gut.


Jetzt ärgert es mich fast, dass ich das graue Papier genommen habe, da der Bleistift fast etwas untergeht. Das Problem hatte ich letztes Jahr schon, aber ich mag die Struktur einfach gerne.

Morgen nehme ich mal meine Aquarellfarben mit, vielleicht bin ich damit erfolgreicher. Zuerst dachte ich ja, ich sollte mir auch mal Acrylfarben zulegen, aber wenn die Ergebnisse so aussehen wie mein heutiges "Werk", spar ich mir das Geld vielleicht lieber.

Montag, 22. Juli 2013

Kein großer Akt

Aber immerhin ein kleiner.

Es ist wieder Sommerakademie und dieses Jahr werde ich - im Gegensatz zum letzten Jahr - nicht nackte Häuser zeichnen, sondern nackte Leute.

(Äußerst künstlerisch in Szene gesetzt mit Schatten von Fensterstreben und Baum. 
Ich war nur zu faul, die Staffelei umzustellen.)

Ich muss sagen, dass mir Akt sehr viel schwerer fällt als Architektur. Bei Gebäuden kann man relativ einfach mit einem geraden Strich anfangen, die Länge festlegen und dann immer anbauen. Es gibt klare Punkte und Winkel, an denen man mit dem Bleistift ansetzen und messen kann.
Bei lebendigen Körpern ist das alles viel schwieriger, es gibt kaum bis keine geraden Linien, alles geht ineinander über, fließt zusammen. Hier habe ich zwar versucht, Linien zu finden und die ganze Zeit wie eine Wilde nachgemessen und in Verhältnisse gesetzt, aber das Weiche, Runde und Dreidimensionale fehlt irgendwie noch. So popelig und schlicht die Zeichnung auf dem Papier aussieht, da steckt eine halbe Stunde Arbeit drin.
Übrigens, mein neues Lieblingswort: "Körperhaftigkeit".

Morgen früh geht's weiter..

Montag, 27. Mai 2013

Stiefgroßmütterchen

Wo wir gerade bei Blumen und Kunst und Blumenkunst sind..


Auf dem Weg zur Bushaltestelle komme ich immer an einem Haus vorbei, das vor ein paar Jahren von zwei Familien gebaut wurde, die dort dann mit jeweils einer Oma einzogen. Eine der beiden alten Damen kümmert sich unglaublich liebevoll um den gemeinsamen Vorgarten, da blüht immer irgendwas und es ist mir jeden Tag aufs Neue eine Freude, daran vorbei zu gehen und die Farbenpracht zu bewundern.
Am Samstag hielt ich es nicht mehr aus und musste ein kleines Stiefmütterchen stibitzen. Meine Ausrede: Alles für die Kunst!


Vielleicht scanne ich das Bildchen ein und schenke der Gärtnerin einen Abdruck davon. Hätte den Vorteil, dass ich dann vielleicht öfter kommen und Blumen klauen darf ;)

Donnerstag, 23. Mai 2013

Blütenzart und graphitgrau

Der Vorteil am Mai: Alle Welt macht random Nahaufnahmen von Blumen, die man wunderbar abzeichnen kann, wenn es bei einem selbst gerade regnet oder Nacht ist.



Der Nachteil an diesem Mai ist: Es ist gefühlt dauernd Nacht oder es regnet. die. ganze. Zeit, sodass man keine tollen Fotos von seinen Zeichnungen machen kann.
Ok, ich hab auch sehr zart schattiert. Mit ordentlich Druck auf dem Stift hätte man sicher mehr erkannt, aber ich hätte Angst, dadurch die Weichheit und Zartheit der Blütenblätter und Mottenflügel zu zerstören.

Ähnlich ätherisch gezeichnet, aber schon etwas älter (vom Januar, sagt das Datum): Ein Apfel (Braeburn) und eine Clementine, bei der ich mich aber nur auf die Konturen konzentriert habe.


(Die Originalfotos stammen aus Rimas Blog, in England scheint das Wetter - welch Ironie - im Moment echt gut zu sein. Das Obst stand mir persönlich Modell und wurde hinterher vernascht.)

Samstag, 22. Dezember 2012

Weihnachtspost Nullzwölf

Das Bild von Donnerstag habe ich am gleichen Abend noch fertig gemalt, teils aus Angst, dass ich es ansonsten bis Weihnachten nicht beenden würde und teils, weil ich irgendwann so schön drin war.


Da ich gestern so lange arbeiten musste, hat der Ninja netterweise den Scanvorgang übernommen, ich hab es noch ein bisschen aufgehübscht und jetzt wartet es auf dem USB-Stick auf seine Vervielfältigung.


Mit den Bäumen und dem Wald bin ich nicht ganz zufrieden, zumal mir erst nach den ersten paar Schichten Grün einfiel, dass es ja Winter ist und der Schnee logischerweise nicht nur auf dem Boden, sondern auch auf den Ästen liegen müsste. Fail.
Aber gut, lässt sich nicht mehr ändern und so ist es ja auch ganz nett.

Schon jemand Ideen für das Motiv der Teli-Weihnachtssammelkarte 2013? :D

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Und dann..

.. stattete mir der Geist der gegenwärtigen Weihnacht doch noch einen Besuch ab und lud mich ein, her zu kommen und ihn besser kennen zu lernen.


Mittwoch, 19. Dezember 2012

Five more days 'til Christmas

Letztes Jahr hatte ich die Weihnachtskarten selbst gemacht und der Plan war eigentlich, das dieses Jahr fortzusetzen. Mit Traditionen kann man nie zu früh anfangen. Allerdings kam ich die ganze Zeit nicht so richtig in Stimmung und jetzt sind nur noch ein paar Tage Zeit, in denen ich eigentlich schon genug zu tun habe.

In der Hoffnung, eine geniale Idee möge sich in meinem Kopf manifestieren, habe ich erstmal an Geschenkanhängern geübt. Die Motive habe ich hauptsächlich bei Abigail Halpin abgezeichnet. So Anhänger sind eine feine Sache, weil immer nur ein kleines Motiv draufpasst und es am Ende trotzdem "fertig" aussieht, immerhin muss ja noch der Name des Beschenkten mit drauf.


Vielleicht zeichne ich die Linien noch mit einem schwarzen Stift nach, vielleicht lasse ich es auch so. Mal schauen, ich hab' ja noch fünf Tage Zeit.

Mittwoch, 18. Juli 2012

Wer braucht schon rechte Winkel?

Die Sommerakademie ist in die zweite Woche gegangen und wir haben uns weitestgehend von Innenräumen losgesagt.. zumindest, solange das Wetter mitspielt. Was leider nicht oft der Fall ist.

Heute hatte ich wieder die Kamera dabei und konnte ein paar Fotos von den Werken der letzten Tage machen. Ohne Blitz scheint es irgendwie besser zu funktionieren, aber ein paar Details verschluckt die Dunkelheit der Räume trotzdem. Wenn die ganze Sache vorbei ist und ich meine Bilder mit nach Hause nehmen darf, werde ich den Ninja bitten, nochmal ein paar gute Fotos davon zu machen. Scannen wäre natürlich noch cooler, aber macht das mal mit einem A2 Blatt.


Das ist der Innenhof der Schule, in der wir untergebracht sind. Die Zeichnung ist von Mittwoch/Freitag; an beiden Tagen regnete es in Strömen und ich saß gemütlich drinnen in der warmen Aula mit einer Tasse Tee neben mir auf dem Tisch.


Auch das ist drinnen, diesmal im Gebäude des Kunstvereins Marburg. Draußen regnete es wieder, sonst hätten wir wahrscheinlich eher den Rudolphsplatz gezeichnet als diesen Raum mit seinen wahnsinnig künstlerisch anmutenden krummen Winkeln. Rechts bei der Treppe kam ich durcheinander und wurde unkonzentriert, deswegen habe ich lieber aufgehört. Eigentlich gehören da auch noch ein paar Kunstwerke an die Wand und ein langhaariger Rezeptionist an den Tresen, der die ganze Zeit telefonierte.

Heute war dann - oh Wunder - gutes Wetter, sodass wir in die Oberstadt konnten.

 
Weil auf dem Marktplatz immer viel zuviel los ist und einem dauernd Leute im Weg stehen, habe ich mir eine der lauschigen Gässchen außenrum ausgesucht und mich dort auf einen Treppenabsatz gesetzt. Meine Architektur studierende Mitstreiterin aus Wien gefiel die Gasse offenbar auch, das sah immer ein bisschen lustig aus, wenn wir uns gegenseitig mit dem Bleistift angepeilt haben.
Danach gab es erstmal mitgebrachtes Mittagessen und später noch eine Zeichnung, diesmal von oben nach unten, um zu schauen, ob das auch funktioniert.


Hier muss ich einige Linien nochmal in dunkler nachziehen, das ist wirklich ein bisschen arg zart geworden. Während ich da so auf dem Treppchen saß und vor mich hin zeichnete, kam von unten eine ältere Dame auf mich zugedackelt und war ganz begeistert davon, dass "junge Menschen sowas Sinnvolles tun". Spontan musste ich an unser Nesthäkchen Margarete denken, die übrigens noch eine ganze Ecke älter ist, als ich dachte. Während der Unterhaltung mühte ich mich gerade mit den merkwürdigen (aber sehr dekorativen) Blumenkastengittern an dem Haus links ab und nachdem die Dame mir sechs Euro für unsere Kaffeekasse in die Hand gedrückt hatte (so lieb!), schloss sie die Haustür zu eben diesem Haus auf und verschwand. Ich mag diese Stadt.

Sonntag, 15. Juli 2012

Eine Woche später

Kaum zu glauben, dass der letzte Eintrag schon wieder 8 Tage her ist. Ich hatte eigentlich nie vor, so ein Blogger zu werden, der sich nur alle zwei Wochen mal meldet und in dessen Blog man irgendwann gar nicht mehr schaut, weil sich sowieso nichts tut. Im Moment kann ich die Autoren solcher Blogs leider nur allzu gut verstehen. Es ist ja nicht so, dass man unmotiviert wäre oder nichts geschafft hätte. Man ist nur einfach sau müde, wenn man abends daheim ankommt und überlegen muss, ob es sich lohnt, noch eine halbe Stunde für essen zu opfern oder gleich ins Bett zu gehen.

Die Erklärung für diese Woche heißt Sommerakademie. Die gibt es hier schon seit 35 Jahren, ist also im Gegensatz zu mir schon ziemlich gut organisiert. Ich habe mir schon seit ich hier wohne jedes Jahr aufs Neue vorgenommen, da mal mitzumachen. Entweder verpasste ich den Anmeldeschluss, oder die Kurse erschienen mir nicht so super interessant oder ich war einfach zu geizig. Dieses Jahr ist die finanzielle Situation etwas entspannter und das Programmheft lag auch schon monatelang hier rum (mit Anmerkungen und will-ich-haben-Kreuzchen versehen wie früher die Lego-Kataloge), da konnte ich mich nicht mehr davor drücken. Außerdem ist es vielleicht das letzte Jahr in dieser Stadt und ich weiß ganz genau, dass ich mich wahnsinnig geärgert hätte, wenn ich diese letzte Chance ungenutzt hätte verstreichen lassen.

Weil ich ein bisschen Schiss hatte, dass alle anderen Teilnehmer schon Profis sind und da nur gut situierte Kunstnasen im Frühruhestand mitmachen, habe ich mich lieber für einen Kurs angemeldet, von dem ich meine, dass ich das schon ein bisschen kann oder zumindest etwas Talent dafür mitbringe: Architekturzeichnen.

Wider aller Befürchtungen liege ich altersmäßig nur im unteren Mittelfeld, wir hatten sogar zwei Teilnehmerinnen, die erst 15 sind. Und schlechter als die anderen bin ich auch nicht, wenn ich das so frei sagen darf.
Am Montag haben wir uns erstmal nur mit Tischen und Pappkartons beschäftigt und beides aus unterschiedlichen Richtungen, Höhen und Entfernungen gezeichnet. Ätzende Aufgabe, aber sehr hilfreich und irgendwann baut man sogar sowas wie eine Beziehung zu dem merkwürdigen Arrangement auf.


Das waren meine ersten Gehversuche auf A3, vorher war ich meistens etwas kleiner unterwegs. Alles noch etwas schief und krumm, aber für den Anfang gar nicht so übel. Im Hintergrund angedeutet übrigens Margarete, wie sie mit dem Bleistift Winkel misst. Margarete ist bestimmt schon über 70, geht aber mit soviel Neugier und Lebensfreude an die Sache ran, dass ich sie am liebsten knuddeln und mit nach Hause nehmen würde. Ich hoffe, sie hat ganz viele Enkel, die diese Liebenswürdigkeit zu schätzen wissen.

Dienstag und Mittwoch wurden weiter Kartons gequält und später auch die Flure und Treppen der Schule, in der wir unsere Kurse haben, abgezeichnet. Mittlerweile hängen überall aufgeklebte Fluchtpunkte zur Orientierung rum.


Schlechte Bildqualität, das dunkle Papier verträgt sich nicht so mit dem Blitz. Aber ich denke, man erkennt was. Die Zeichnung stammt von Mittwoch und ist meiner Meinung nach schon echt gut gelungen. Vor allem die beiden Deckenlinien mag ich, auf dem Papier sind das fast 90 Grad, obwohl sie in Natur eigentlich parallel verlaufen. Auch die Geländer sind optisch krassen Verkürzungen ausgesetzt, das ganz links ist genauso lang wie die drei, die sich rechts anschließen, zusammen. Während man da sitzt und misst und zeichnet kommt einem das total merkwürdig und falsch vor, aber im fertigen Bild stimmt es auf einmal wieder.
Freitag haben wir dann angefangen, uns mit Gestrüpp (sprich Bäumen, Sträuchern, Gras) zu beschäftigen, da ist aber noch einiges zu tun.
Morgen früh geht es weiter, diese Woche dürfen wir hoffentlich auch endlich etwas Farbe verwenden.

Gesponnen und gestrickt habe ich auch einiges, aber das passt thematisch nicht und außerdem muss ich ins Bett. Womit sich der Kreis schließt und die ganze Geschichte wieder von vorne anfängt.

Samstag, 5. Mai 2012

Mehrerlei Hausarbeit

Das reale Leben hat mich fest im Griff. Mit etwas Glück wird es mich demnächst noch fester im Griff haben, was dem Blog vielleicht erstmal nicht so gut tun wird, dafür aber hoffentlich meinem Selbstmanagement. Wir kennen das ja, je mehr Zeit man hat, desto weniger schafft man.

Bis dahin wende ich dem Ekelwetter den Rücken zu, schreibe Hausarbeit und spinne Lacegarn. Die ersten 50g sind endlich fertig (hat ja auch nur 6 Wochen gedauert..) und erholen sich von ihrem Drehwurm.


Eigentlich hätte ich Lust, zwischendurch was anderes zu machen, aber ich weiß nicht, wie gut es dem Garn ganz unten auf der Spule geht, schließlich wird es auch so noch ein paar Wochen dort verharren müssen, bevor die zweite Spule fertig ist und die beiden miteinander verzwirnt werden können.
Also geschwind eine neue Spule einspannen und weiter Zahnseide spinnen. 


Ich mag den sanften Farbverlauf von blau nach braun auf dem Bild total gerne. Die Kameraeinstellung nennt sich übrigens "Laub", mir scheint, dadurch leuchtet das Holz besonders schön.

Gestern packte mich beim Anschauen der Friday Funspiration auf little dear tracks auch wieder das Zeichenfieber. Mir scheint, das kommt immer in Schüben, der letzte Skizzenbucheintrag war vor genau 2 Monaten.. So schwer es mir fällt, das einzusehen: Ich wäre keine gute Kunststudentin geworden.


Die Postkarte oben links ist aus zwei Bildern von Aimee Ray zusammengebastelt, oben rechts ist von einem Foto abgemalt. Die unten sind noch nicht fertig, bei dem rechts weiß ich auch noch nicht genau, wohin der Weg führen wird. Wenn ich das so aus der Entfernung betrachte, ließe sich daraus vielleicht eine Unterwasserszene oder eine Winterlandschaft mit Laterne basteln. Mal schauen.
Postkartenblöcke sind übrigens eine tolle Erfindung. Das Format ist so klein, dass man sich spontan austoben kann, ohne allzu lange zu brauchen, und es ist immer gut, ein paar schöne Karten auf Vorrat zu haben, falls man zB einem weit entfernten Menschen zum Geburtstag gratulieren muss.

Und wo wir gerade bei Postkarten sind.. Das lag eben im Briefkasten.


Laut Text hinten drauf wurde sie am 17.3. geschrieben, der Poststempel ist vom 27.4. Da beschwer sich nochmal einer, wenn die hiesige Post eine Woche braucht, um ein Päckchen zu liefern. Wahrscheinlich ist in Afrika das Internet mittlerweile auch schon so präsent, dass Papierpost nur noch von Touristen verschickt wird.

Donnerstag, 23. Februar 2012

Sonnengelb und Mitternachtsblau

Manche Geburtstage kann ich mir wunderbar merken, bei anderen muss ich jedes Mal aufs Neue nachfragen, obwohl ich die Person schon 10 Jahre kenne. An manche Geburtstage denke ich ausnahmslos immer, bei anderen fällt es mir bevorzugt zwei Tage später ein. So einer war der letzte, weswegen ich dem Geburtstagskind mit ganz viel Liebe eine kleine Nachgeburtstagskarte gemalt habe.


Auf den nächsten bin ich besser vorbereitet. Teils, weil es ein "großer" Geburtstag ist, teils, weil das Geschenk schon vor Monaten feststand.
Nach der gelungenen Pott-Färbeaktion war ich so beschwingt, dass ich mich gleich um das Material für besagtes Geschenk gekümmert habe.


Als augenfreundliche Alternative zum Regenbogenoverkill gab es ein dunkelblaues, fast schwarzes Sockengarn. Die Farbe ließ sich nicht gut einfangen, ist in echt aber sehr sehr schön geworden, versprochen.


Das Garn ist das gleiche wie Roter Oktober und Streets of Oslo, also 75% BFL und 25% Nylon. Jetzt ist mein Vorrat erstmal aufgebraucht, aber ich bestelle bestimmt bald nach. Es haben ja schließlich noch mehr Leute Geburtstag.

Angestrickt ist auch schon, mit den neuen 2,25 Nadeln. Endlich ein ordentliches Maschenbild ohne Krampf in den Fingern. Yay!