Dienstag, 19. November 2013

Der kürzeste Monat

Es scheint mir, als sei nicht Februar, sondern November der kürzeste Monat im Jahr. Geht euch das auch so? Gerade hatten wir noch einen goldenen Herbst, da steht plötzlich schon wieder Weihnachten vor der Tür. Bei einem Spaziergang am Wochenende habe ich mal nachgedacht und mir fiel auf, in den letzten Jahren war es genauso.. Hier was organisieren, da was fertig schreiben, schon wieder einen ganzen Tag im Zug sitzen, Geschenke besorgen und oh, einen Haushalt habe ich ja auch noch. Der November rauscht einfach an einem vorbei.

Dabei ist es draußen gerade so schön! Ich war ganz begeistert, obwohl mir der Wind um die Ohren pustete und die Nase lief. Klar, farblich ist nicht mehr viel zu holen, die Natur hat schon aufgeräumt für den Winter. Aber das Licht, die letzten verschrumpelten Äpfel an den Zweigen, ein blütezeitlich verpeilter Rainfarn am Wegesrand.. und die Luft erst.
Leider wird es mittlerweile so früh dunkel, dass ich meistens erst in der Dämmerung oder noch später nach Hause komme und mich dann natürlich lieber in eine Decke kuschel statt durch die Dunkelheit zu stapfen. Umso wichtiger ist es, tagsüber auch kurze Zeitfenster zu nutzen und ein wenig Licht zu tanken.

Heute hatte ich so ein kurzes Verschnaufpäuschen und da ich am Wochenende zuerst auf Rimas Blog und dann auf dem Weg zu Johanna Hagebutten entdeckte, war mein Ziel klar: Hoch aufs Feld, ernten! Schließlich habe ich im September schon den Holunder verpasst, da gibt es jetzt keine Ausrede mehr.


Der erste Strauch stand recht dicht an der Straße, am Hang und von Brennnesseln beschützt, deshalb war die Ausbeute dort nicht so riesig. Also weiter. Meiner Neugier folgend bog ich in einen Feldweg ein, an dem ich zwar schon zig Mal vorbeigelaufen bin, den ich mir aber noch nie näher angeschaut hatte. Der Entdeckergeist wurde belohnt, denn neben haufenweise vertrockneten Brombeeren, ein paar über und über mit Flechten bewachsenen Weißdornbäumen und einem Schrebergarten mit Brumselvolk fand ich einen richtig fett mit Hagebutten behangenen Strauch, ganz ohne Gestrüpp außenrum.




Nachdem mein Körbchen ausreichend gefüllt und meine Flechten-Moos-und-Äste-Markogelüste gestillt waren, ging es wieder nach Hause.


Schon erstaunlich, dass eine Stunde draußen so entspannend wirkt wie zwei vorm PC oder mit einem Buch. Vielleicht kann mich jemand daran erinnern, wenn ich die Tage wieder den ganzen Tag in der Uni sitze oder über Bildbearbeitungsprogrammen brüte? Schließlich will dieser kürzeste Monat von allen nicht vollends vertrödelt werden.

3 Kommentare:

  1. Dann hat es mit den Hagebutten also noch geklappt; sehr gut! Da bin ich ja mal auf das Ergebnis gespannt! Ich werde dann versuchen, mir ganz unaffällig etwas zu schnorren :)

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  2. Ich mag den November. Noch schneller geht nur der Dezember vorbei (weil ich nie alles für Weihnachten fertig hab). Und dann kommt der lange, dunkle, traurig Januar, und der nimmt kein Ende. ;-)

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  3. Die Fotos sind toll geworden. <3

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