Freitag, 20. September 2013

Dingdong, Pizzaservice!

Der Ninja und ich sind am Wochenende auf eine Hochzeit eingeladen. Ich schätze, damit bin ich endgültig im Erwachsenenleben angekommen.
Jedenfalls, das Paar hat ganz klassisch eine Wunschliste zusammengestellt und als wir davon erfuhren, war als einziger aus Studentenbudget bezahlbarer Wunsch noch ein Pizzaroller einer bekannten und unverwüstlichen würtembergischen Metallwarenfabrik übrig. Nun, mit Pizza können wir uns identifizieren, das passt also ganz gut. Und gegen Qualität ist auch nichts einzuwenden, so Pizzaroller shall it be.

Dann war die Frage, wie verpackt man ein so grundunromantisches Geschenk? Unser erster Gedanke war, das Teil in einem riesigen Pappmodell seiner selbst zu verstecken, soll ja auch was hermachen. Aber das wäre mit viel Arbeit und Materialaufwand verbunden gewesen und mal ehrlich, hübscher werden Dinge, indem man sie in groß nachbaut, auch nicht.
Die zweite Idee hatte mehr Potential und als dann noch zwei Bekannte zu uns stießen und sich an unserem Geschenk beteiligen wollten (wir hatten uns ja den letzten bezahlbaren Wunsch gesichert), hatten wir auch die finanziellen Mittel, um das Wunder aus Edelstahl adäquat präsentieren zu können.

 
Denn was passt besser zu einem Pizzaschneider als etwas, an dem man ihn direkt ausprobieren kann? Auf Hochzeiten gibt es sowieso immer nur so feines Zeug, dass einem irgendwann der Sinn nach einem ordentlichen Stück Pizza steht.


 Gleich mal reinschauen, welche Sorte es gibt..


Omnomnom Pizza Denaro*, wie's scheint!

Gut, an dieser Pizza sollte man den Roller vielleicht nicht ausprobieren, aber vielleicht kann sich das Paar in den Flitterwochen davon eine richtige Pizza bestellen, nachdem sie den Tag über in noblen Restaurants unterwegs waren und den ganzen Champagner und Kaviar nicht mehr sehen können.

Das Geld ist übrigens auf einer mit furchtbar klebrigem doppelseitigen Klebeband beklebten Pappscheibe befestigt (viel Spaß beim abkribbeln!), die wiederum im Pizzakarton klebt, damit beim Transport nichts verrutscht. Der Pizzaroller ist zusätzlich mit ein wenig Garn fixiert und ich überlege ernsthaft, noch eine Art "Rechnung" zu schreiben, ausgestellt von Pizzeria Telia & Ninjano. Mal schauen, man muss es ja auch nicht übertreiben.


Ich glaube, das wird ein ganz guter Einstand in einer Welt, in der man dreißigste Geburtstage feiert, in der Schuhe farblich auf Röcke abgestimmt werden und in der man sich aus eigenem Antrieb qualitativ hochwertige Haushaltsgeräte wünscht.


* Habe ich bereits erwähnt, dass ich kein Italienisch kann?

7 Kommentare:

  1. Gefällt mir sehr gut, die Verpackung des Pizzarollers. Wenn sich das Brautpaar darüber nicht freut, ist es selbst schuld ;)
    Und was das Erwachsenenleben betrifft, schreibst du mir aus der Seele - Wenn die Freunde heiraten, Kinder kriegen, sich ein Eigenheim zulegen und so weiter, während man selbst immer noch an der Uni herumhängt, ein WG-Zimmer bewohnt, und sowas wie ein geregeltes Leben sich noch in weiter Ferne befindet.
    Aber so schlimm ist 30 werden auch nicht, wenn man seinen Freunden vorher sämtliche öffentlichen Verkaufsaktionen und sonstigen Peinlichkeiten under Androhung der Aufkündigung der Freundschaft verbietet - Ich verspüre jedenfalls nicht das dringende Bedürfnis, nur noch Dinge zu tun, die von der Gesellschaft als erwachsen angesehen werden. Und farblich zum Rck passende Schuhe (und dazu passender Nagellack und Lidschatten!) und qualitativ hochwertige Haushaltsgeräte sind was Feines. :)

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  2. sehr cool!
    und ganz im Ernst (ein Rat von einer, die diesen sommer selber geheiratet hat): Schreib die Rechnung!!! Es ist so ärgerlich, wenn man ein schönes Geschenk bekommt ohne zu wissen von wem! Wir grübeln heute noch bei einigen Sachen von wem die wohl sein könnten....

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    1. Wir haben uns aus Zeitgründen dafür entschieden, unsere Glückwünsche einfach auf die Innenseite des Kartons zu schreiben. Wäre auch nicht nötig gewesen, da wir bei der großen Geschenkeauspackaktion dabei waren, aber so hat das Paar immer unsere Namen vor Augen, während sie sich mit dem doppelseitigen Bombenklebeband abmühen :D

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  3. Wirklich coole Idee, da wird sich das Brautpaar sicher freuen!
    Interessanterweise gab es auf keiner Hochzeit, die ich bisher besucht habe (gut, das waren nicht so viele ...), eine Wunschliste, da hab ich eh immer nur Geld geschenkt. Aber mit Stoffvögelchen :)

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    1. Ich glaube, das haben die beiden einfach aus Vernunftsgründen gemacht. Die Gästeliste war sehr international und die meisten kannten sich nicht oder haben das Brautpaar seit Monaten nicht mehr im real life getroffen. Da kann ein bisschen Abstimmung bei den Geschenken nicht schaden.

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  4. tolle idee! und wir sind auch schon so arriviert, dass sich in der küche die markenartikel tummeln und eine hochzeit die nächste jagt - man kann sich einfach nicht wehren ;)
    linnea

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    1. Wir sind ja keine 20 mehr, nech? ;)
      Aber gut, ich liebäugel auch eher mit der Haushaltswarenabteilung von Ahrens als mit Ikea. Und man heiratet ja idealerweise nur einmal, da ist es ganz nett, wenn man in 30 Jahren zu seinen Kindern sagen kann "Das haben wir zur Hochzeit bekommen!".

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