Dienstag, 19. Juni 2012

Manege frei

Ich habe mir in den Kopf gesetzt, dieses Jahr bei der TdF mitzumachen. Sagt euch nix? Dachte ich mir. Vor wessen geistigem Auge Gelb tragende Franzosen aufblitzten, lag gar nicht so falsch, die Tour de Fleece ist sowas wie eine Solidarisierungs-Parallelveranstaltung zur Tour de France auf Ravelry, nur dass die Teilnehmer dabei nicht im Sattel, sondern am Spinnrad sitzen. Sinn der Sache ist es, an jedem Tag, an dem in Frankreich gefahren wird, mindestens ein kleines bisschen Garn zu spinnen und am selbst gesteckten Ziel zu arbeiten, Fotos davon zu machen und sie online zu stellen. Diese selbst gesteckten Ziele reichen von "Ich will es schaffen, überhaupt jeden Tag mitzumachen" bis zu "Hier liegen 800g ungewaschene Wolle, am Ende soll ein bunter Pulli stehen". Gelb tragen ist optional.
Außenrum gibt es haufenweise Gewinnspiele, Challenges, verschiedene Gruppen für verschiedene Niveaus, ganz viel gegenseitige Motivation und gucken-was-machen-die-anderen. Typisch amerikanische Sache, wenn ihr mich fragt ;)

Mein Ziel ist erstmal, das Lacegarn aus dem BFL/Tussah-Kammzug vom März fertig zu spinnen.


Ungefähr 3/4 sind mittlerweile versponnen, aber die Arbeit, die beiden Singles miteinander zu verzwirnen, darf auch nicht unterschätzt werden. Wahrscheinlich bin ich alleine damit bis zum Ende der Tour gut beschäftigt.
Aber Gelegenheit macht Diebe und die Aussicht auf einen gesteigerten Wollverbrauch in den nächsten Wochen macht in meinem Kopf die Färbeleuchte an. Außerdem brauche ich ja was für Tage, an denen ich nicht daheim bin und nur mit Spindel im Handgepäck reise.


Ich muss gestehen, ich wusste nicht so recht, was ich wollte und befürchte, das sieht man dem Kammzug auch an. Spontan schoss mir der Name "Clownskotze" durch den Kopf. Aber mein Blick ist natürlich getrübt durch das Wissen um meine Planlosigkeit und wenn ich versuche, das Ergebnis vorurteilsfrei zu betrachten, gefällt es mir doch ganz gut.


An einigen Stellen sind ganz schrille, fast Neontöne entstanden, an anderen Stellen brechen sich die Farben zu schön gedeckten, leicht matschigen Nuancen. Navajo-verzwirnt ergibt das bestimmt eine tolle Blumenwiese.
Material ist übrigens 70% Merino (Kennzeichnung laut EU-Verordnung: "Wolle") und 30% Nylon, direkt im Topf mit Ashford gefärbt. Der nächste Kammzug liegt schon zum Einweichen im Topf.

5 Kommentare:

  1. Ui der ist aber toll!! Da werd ich ja richtig neidisch. :) Kann mir das verzwirnt auch sehr gut vorstellen. Die Blumenwiese hatte ich auch im Kopf und Tequilla Sunrise mit Kiwi ;)
    Bin gespannt was du aus dem wunderbaren Lacegarn strickst. Die Farbe ist wie gemacht für ein hauchzartes Schultertuch. ;)

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  2. Der Name der Aktion ist super. *kicher* ich beobachte dann mal gespannt, was aus diesem wunderschönen lace garn wird. Die Blumrnwiese ist mir ein bisschen bunt aber auch dafür fällt dir sicher etwas ein.

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  3. gnihihi, Clownskotze. Ich musste losprusten, wirklich. *gg*
    Tolle Aktion, ich bleib dann mal in Stellung falls du einen Cheerleader brauchst. ;-)
    Wobei, Manege, Clowns...mh... eher so eine ratatadeltadeltatatadam-Kapelle, mal schauen ob ich das hinkrieg.^^

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  4. och, ich finde das mit Clownskotze hat was.... (was ist eigentlich aus den "gender studies" geworden?)
    WIE dünn ist eigentlich dein Lace-Single? so etwas spinnen zu können sind meine weit entfernten Spinnziele! Aber ich habe auch zur Zeit noch "nur" einen Louet-Nachbau, der immer mindestens doppelt so dick will wie ich... Hast du diesen Lace-Spinnflügel?

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    1. Gender Studies liegt noch in der Kiste. Wie einige andere Garne, die darauf warten, dass ich endlich mal die Shop-Seite fertig mach. Allerdings überlege ich schon, ob ich es überfärben soll.

      Das Lacegarn wird schon ziemlich dünn.. Meine Vorgabe an mich selbst war "so dünn wie möglich, aber ohne Quälerei". Genau messen kann ich natürlich erst, wenn es fertig ist.
      Lace-Flügel hab ich keinen und auch nicht vor, mir einen zuzulegen. Dann noch eher einen größeren Flügel mit größeren Spulen für mehr Garn, denn die 100g pro Spule, die Ashford angibt, sind dezent übertrieben.

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